18.4.24

April (mit KI Bild)


Zu spät der Schnee, zu früh das Blüh'n?
Die Flocken fallen sanft dahin.
Auf Knospen, die zu früh erwacht,
zeigt Winter nochmal seine Macht.

Doch unter Weiß versteckt, ganz still,
die Blüte trotzt dem kalten Will'.
Der Frühling lässt's sich nicht entgeh'n,
bald unterm Sonnenstrahl'n zu stehn.

Lisa Nicolis

17.4.24

Das Tor zum Licht


Hand in Hand,
gemeinsamer Halt,
dem Ziel eines Wegs
in Demut entgegen.
Bald,
hinter himmlischen Rätseln
und Wolkendickicht,
ewige Heimat finden.
Nach einer Reise
durch dieses Leben
zwei Seelen im Einklang gehen
durch das Tor in das Licht.

Lisa Nicolis (Gedicht zum Bild)

2.4.24

Frühling


Nun eilt die Zeit
den frohen Farben zu,
auch wenn die Tage
sich der Kälte beugen.
Das Jahr legt ab
den festen Winterschuh
und liegt schon
wunderbringend 
in den Zweigen.

© Lisa Nicolis

1.4.24

Der Thalamus



Welch einen fraglichen Genuss
beschert mir dieser Thalamus!
Ich muss schon bald zum Doktor geh'n.
Zwei kleine Meter vor mir steh'n,
sieht er die Uhr...ich kann nichts sehn.

Doch jeden Abend, und auch später,
seh ich den Abendstern im Äther,
in sich gekehrt in Raum und Zeit,
40 Milliarden Meter weit!!!

Die Uhr zu sehn, wäre gescheit!

Lisa Nicolis

ZUm Bild: das passt nicht zum Text. Ich sehe, von hinten gesehen, nicht mehr so aus😁
Das passt besser:


12.3.24

Meine Bega


Zwischen Rohr und Schilfes Schneide
trägt sie sich und ihre Lasten,
schwenkt, leicht kräuselnd, ohne Hasten
um der Heide Trauerweiden.

Loses Band auf weiten Fluren,
wie vom Wind ins Land getragen,
folgt sie nachts den Himmelswagen
auf den feinen Sternenspuren.

Morgens tauchen müde Strahlen,
weit gereist, in ihre Tiefen,
wo Najaden friedlich schliefen
in verborg’nen Perlmuttschalen.

Nymphenkinder blauer Pfade
tragen Glanz in ihre Mitte,
aus der Weiden Scherenschnitte
~Farbenhauch, wie eitle Jade.

Sprühen bunte Farbenzeichen,
über Binsen, die Libellen.
Kähne ziehen leise Wellen,
die sich sacht ans Ufer schleichen.

Well’nverwandt werd ich sie lieben
bis ans Ende meines Lebens.
Jung sein möchte ich vergebens!
Sie~ ist alt so jung geblieben...

© Lisa Nicolis



Dieses Gedicht hatte ich vor langer Zeit geschrieben. Unsre Bega war einst ein Fluss, 

der reichlich Wasser getragen hatte und in meiner Kindheit weichte der hohe Damm im 

Frühling recht durch, dass man manchmal das Wasser auch auf der Straße hatte.

Jetzt kann man sie fußläufig überqueren, weil sie nur noch ein Rinnsal ist.

9.3.24

Quelle (neues Bild, altes Gedicht)

es glitzert

ein verlor’ner Himmel

sonnensilbern

in deinem klaren Kräuseln

mich dürstet es

nach monotonem

Plätschern

nach feuchterdiger Frische

die Lauterkeit werd ich

dir trüben

dich schöpfen

und trinken werde ich

den Wald

der sich in deinem

Spiegel wiegt


© Lisa Nicolici

 

3.3.24

Das Schweigen



Streut der Abend diese Leere
durch den seichten Dämmerschein?
Dunkelt er nur meine Blicke
oder auch in mich hinein?

Auf den hellen Sternenwegen,
die ich mitgegangen bin,
sagten wir schon alle Worte,
führt kein Steg mehr zu uns hin.

Jeder geht an seinem Ufer,
Gleisen gleich, im müden Schritt.
Und im Lebensfluss treibt müde
unser beider Schweigen mit.

Brückenlos klafft diese Leere
ohne jeden Widerhall.
Nur im Irgendwo, da draußen,
schlägt verträumt die Nachtigall.

© Lisa Nicolis

24.2.24

Zum verrückten Text ein verrücktes Bild


Wenn ein Laufvogel plötzlich fliegen könnte,
würde er dem Laufen davon fliegen
und das Fliegen 
zum Laufen bringen.

Nix Konfuzius, ich habe mich selbst zitiert.

23.2.24

In meinen Blicken


In meinen Blicken
schimmern die Fernen,
auch die Unendlichkeit.
Und der Morgen
schenkt mir die Sonne
und etwas Zeit,
um sie zu lernen
- die Vergänglichkeit.