27.4.24

Stege zu mir


Meine Ängste meiden längst schon alle Wege,
sind die Schritte langsam, oder mal geschwind.
Bräuchte keine Straßen, bräuchte Stege,
über die ich wieder zu mir find'.

Weite Straßen sind für jede Siegerrunde,
für Paraden, Defilees in voller Pracht.
Ich muss Stege bau'n von Stunde hin zur Stunde,
Tragwerke aus Hoffnung, Tag und Nacht.

Lisa Nicolis

 

23.4.24

Das Klavier

 

Ich wollte was anderes, aber KI hat so ihre Macken und tut, was sie will.
Also, habe ich das Gedicht an dieses Bild angepasst. Dadaplaisier eben.

zweimalzwei ist dreipluseins
nimmst du vier
dann bleibt dir keins
ein sich lösendes Klavier
bringt gedämpft Musikplaisier

nur ein Ton ist schon enteilt
einer in dem Chaos weilt
und nur zwei von allen vier
stecken noch in dem Klavier.

noch immer Lisa Nicolis

22.4.24

Mein Labyrinth

 


In all den einsam düstren Tagen 
hab Ängste ich 
in mein Versteck getragen.
Als ich dann sah, 
wie viele sich ergaben,
wollt‘ ich aus meinem inn‘ren Labyrinth 
mich wagen.
Doch finde ich da niemals raus.
Und auch mein Weg geht mir bald aus.

Lisa Nicolis

20.4.24

Der Gnom (KI Bild)


Ein Gnom im Walde, still und klein,
versteckt im Moos bei Mondenschein.
Er wacht und wandelt, alt und weis,
im Einklang mit dem Wald ganz leis.

Sein Bart so lang, sein Blick so klar,
er sieht alles, wie's wird und war.
Im Dämmerlicht, so flüchtig, sacht,
bewacht er stets des Waldes Pracht.

So lebt er dort, jahrein, jahraus,
im Wald, sein blattgrünes Zuhaus.
Und sollten wir durch Wälder gehn,
könnten vielleicht auch wir ihn seh'n.

Lisa Nicolis

19.4.24

Der Schatten der Jugend (mit KI Bild)


Du bist mein wahres Ich.
Du lebst noch tief im Herzen
und in der Seele immerzu.
Der Spiegel spiegelt nur noch mich
und zeigt die Spur von Leid und Schmerzen,
doch innen bin ich jung wie du.

Lisa Nicolis

Eigentlich hatte ich mir geschworen, KI nicht zu nah an mich heranzulassen. Jetzt bin ich froh, dass ich sie habe, den eigene Bilder kann ich leider nicht mehr kreieren. Das ist zu anstrengend. Da kam KI geradezu zur  rechten Zeit. Ich bin beschäftigt und das zählt!

18.4.24

April (mit KI Bild)


Zu spät der Schnee, zu früh das Blüh'n?
Die Flocken fallen sanft dahin.
Auf Knospen, die zu früh erwacht,
zeigt Winter nochmal seine Macht.

Doch unter Weiß versteckt, ganz still,
die Blüte trotzt dem kalten Will'.
Der Frühling lässt's sich nicht entgeh'n,
bald unterm Sonnenstrahl'n zu stehn.

Lisa Nicolis

17.4.24

Das Tor zum Licht


Hand in Hand,
gemeinsamer Halt,
dem Ziel eines Wegs
in Demut entgegen.
Bald,
hinter himmlischen Rätseln
und Wolkendickicht,
ewige Heimat finden.
Nach einer Reise
durch dieses Leben
zwei Seelen im Einklang gehen
durch das Tor in das Licht.

Lisa Nicolis (Gedicht zum Bild)

2.4.24

Frühling


Nun eilt die Zeit
den frohen Farben zu,
auch wenn die Tage
sich der Kälte beugen.
Das Jahr legt ab
den festen Winterschuh
und liegt schon
wunderbringend 
in den Zweigen.

© Lisa Nicolis

1.4.24

Der Thalamus



Welch einen fraglichen Genuss
beschert mir dieser Thalamus!
Ich muss schon bald zum Doktor geh'n.
Zwei kleine Meter vor mir steh'n,
sieht er die Uhr...ich kann nichts sehn.

Doch jeden Abend, und auch später,
seh ich den Abendstern im Äther,
in sich gekehrt in Raum und Zeit,
40 Milliarden Meter weit!!!

Die Uhr zu sehn, wäre gescheit!

Lisa Nicolis

ZUm Bild: das passt nicht zum Text. Ich sehe, von hinten gesehen, nicht mehr so aus😁
Das passt besser:


12.3.24

Meine Bega


Zwischen Rohr und Schilfes Schneide
trägt sie sich und ihre Lasten,
schwenkt, leicht kräuselnd, ohne Hasten
um der Heide Trauerweiden.

Loses Band auf weiten Fluren,
wie vom Wind ins Land getragen,
folgt sie nachts den Himmelswagen
auf den feinen Sternenspuren.

Morgens tauchen müde Strahlen,
weit gereist, in ihre Tiefen,
wo Najaden friedlich schliefen
in verborg’nen Perlmuttschalen.

Nymphenkinder blauer Pfade
tragen Glanz in ihre Mitte,
aus der Weiden Scherenschnitte
~Farbenhauch, wie eitle Jade.

Sprühen bunte Farbenzeichen,
über Binsen, die Libellen.
Kähne ziehen leise Wellen,
die sich sacht ans Ufer schleichen.

Well’nverwandt werd ich sie lieben
bis ans Ende meines Lebens.
Jung sein möchte ich vergebens!
Sie~ ist alt so jung geblieben...

© Lisa Nicolis



Dieses Gedicht hatte ich vor langer Zeit geschrieben. Unsre Bega war einst ein Fluss, 

der reichlich Wasser getragen hatte und in meiner Kindheit weichte der hohe Damm im 

Frühling recht durch, dass man manchmal das Wasser auch auf der Straße hatte.

Jetzt kann man sie fußläufig überqueren, weil sie nur noch ein Rinnsal ist.

9.3.24

Quelle (neues Bild, altes Gedicht)

es glitzert

ein verlor’ner Himmel

sonnensilbern

in deinem klaren Kräuseln

mich dürstet es

nach monotonem

Plätschern

nach feuchterdiger Frische

die Lauterkeit werd ich

dir trüben

dich schöpfen

und trinken werde ich

den Wald

der sich in deinem

Spiegel wiegt


© Lisa Nicolici

 

3.3.24

Das Schweigen



Streut der Abend diese Leere
durch den seichten Dämmerschein?
Dunkelt er nur meine Blicke
oder auch in mich hinein?

Auf den hellen Sternenwegen,
die ich mitgegangen bin,
sagten wir schon alle Worte,
führt kein Steg mehr zu uns hin.

Jeder geht an seinem Ufer,
Gleisen gleich, im müden Schritt.
Und im Lebensfluss treibt müde
unser beider Schweigen mit.

Brückenlos klafft diese Leere
ohne jeden Widerhall.
Nur im Irgendwo, da draußen,
schlägt verträumt die Nachtigall.

© Lisa Nicolis

24.2.24

Zum verrückten Text ein verrücktes Bild


Wenn ein Laufvogel plötzlich fliegen könnte,
würde er dem Laufen davon fliegen
und das Fliegen 
zum Laufen bringen.

Nix Konfuzius, ich habe mich selbst zitiert.

23.2.24

In meinen Blicken


In meinen Blicken
schimmern die Fernen,
auch die Unendlichkeit.
Und der Morgen
schenkt mir die Sonne
und etwas Zeit,
um sie zu lernen
- die Vergänglichkeit.

16.2.24

Februarmorgen


Ich gleite aus dem Schweigen. Groß und kalt
steht diese Stille um mich aufgebaut.
Ich höre sie zuweilen viel zu laut
und etwas hatte mir den Schlaf gekrallt.

Noch warm stiehlt sich die Nacht aus diesem Raum.
Ich hätte sie so dringend noch gebraucht.
Die Scheiben hat sie blumig angehaucht,
und floh durch Gärten mit dem weißen Saum.

Noch winterträge bricht der Sonne Schein
durchs blinde Fenster, einer Hoffnung gleich.
Die Jahreszeit hüllt, jungfräulich und bleich,
in spärlich kalten Lichtstrahlen sich ein.

In prallen Knospen keimt jetzt bunte Pracht.
Es liegt im frischen Zug der klaren Luft
schon eine Ahnung von des Frühlings Duft.
Hat er mich grad’ verstohlen angelacht?

© Lisa Nicolis

 

14.2.24

Musik verbindet


Aus einem Fenster 
löst sich ein Lied
und weint 
an dem meinen vorbei.
Der ferne herzwarme 
süße Beat
reicht gegenwärtig für zwei.

Und als das Fenster 
sich wieder schließt,
da reift ein Gedanke in mir,
dass dies Gefühl, 
das mich leis durchfließt
ein Wir ist für jetzt und hier.

Lisa Nicolis

13.2.24

Damals


So oft hatte der See mich getrunken,
die Bäume mich rauschend beflüstert,
der Kies mich ertragen und
die Bänke sich stumm
an mir satt gesessen .
Damals,
als ich im Sommer wohnte und
in der Freiheit zu Hause war.
Jetzt schlummert alles in mir.

Lisa Nicolis

12.2.24

Immer die gleichen Worte


 Schreiben
von Versen ist
wie das Anstarren
der bunten Wäsche in
der Waschmaschine im Gang.
Immer das gleiche Zeug, nur
die Farben fallen anders.
Je bunter die Wäsche,
desto wortfarbener
das Gedicht.
Oder auch nicht...

Lisa Nicolis

8.2.24

Sonntagsmorgen



Wind hüllt sich in meine Gardinen und siebt
meinen dunklen Traum. Dann fegt er den Rest von Nacht
hinaus und säubert den Raum von trüben Gedanken,
von Zweifel und Wanken. Als er dann leis vorüber weht,
ist es zu spät, um mich um ihn zu winden, um 
den geheimen Weg zu finden, wohin er die Träume trägt.
Und der Glocken blecherner Schlag führt mich zurück
in den Tag.

Lisa Nicolis

7.2.24

Alle Tage

                    
                    Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
                    sondern fortgesetzt. Das Unerhörte
                    ist alltäglich geworden. Der Held
                    bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache
                    ist in die Feuerzonen gerückt.
                    Die Uniform des Tages ist die Geduld,
                    die Auszeichnung der armselige Stern
                    der Hoffnung über dem Herzen.

                    Er wird verliehen,
                    wenn nichts mehr geschieht,
                    wenn das Trommelfeuer verstummt,
                    wenn der Feind unsichtbar geworden ist
                    und der Schatten ewiger Rüstung
                    den Himmel bedeckt.

                    Er wird verliehen
                    für die Flucht von den Fahnen,
                    für die Tapferkeit vor dem Freund,
                    für den Verrat unwürdiger Geheimnisse
                    und die Nichtachtung
                    jeglichen Befehls.

                     
   Ingeborg Bachmann 1953

5.2.24

Februarwind


Der Himmel zieht an uns vorbei
mit Tränensäcken voll bepack.
Die Bäume greifen, winternackt,
ins alltagsgraue Einerlei.

Am Fenster rüttelt noch der Wind.
Und während er die Scheiben kratzt,
vor Übermut und Eifer platzt,
bis seine Seele Tränen rinnt 
am Fenster, 
hinter dem wir sind,
wo bald auch unser März beginnt.

Lisa Nicolis

28.1.24

Januarmorgen


Morgens sind immer die Wolken in mir,
das Wettertief schaufelt mich leer,
der Lebensmut, den ich zurecht frisier
und die Wortlosigkeit tun''s mir schwer.

Heute war's irgendwie wieder so leicht,
die Sinne sind wieder vereint.
Wie hab ich das Wunder denn nur erreicht?
Ach, guck mal! Die Sonne scheint!

Lisa Nicolis

25.1.24

Nachtwind



Ich zähle nachts alle Stunden,

die nirgends vorhanden sind.

Ich zähle die Schmerzen und Wunden

und lausche dem wilden Wind.

Die Stunden sind uhreninnen,

im Zimmer sind keine da.

Das Weh nur, in allen Sinnen,

ist dunkel und kalt ganz nah.

Es schleichen die gleichen Lichter

von gestern ins Heute ein.

Der Tag wird der gleiche Richter

zum Packt mit dem Leben sein.


Lisa Nicolis


 

24.1.24

Du musst das Leben nicht verstehen

 Du musst das Leben nicht verstehen, 
dann wird es werden wie ein Fest. 
Und lass dir jeden Tag geschehen 
so wie ein Kind im Weitergehen 
von jedem Wehen 
sich viele Blüten schenken lässt. 

Sie aufzusammeln und zu sparen, 
das kommt dem Kind nicht in den Sinn. 
Es löst sie leise aus den Haaren, 
drin sie so gern gefangen waren, 
und hält den lieben jungen Jahren 
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke

21.1.24

Am Rande des Morgens


Am Rande des Morgens sind
noch keine Schritte entschieden,
was kommt heute wieder weg
und was bleibt noch länger liegen.

Ich kleide das Leben heut
mit all meinen Seelenworten,
darf ich mir dafür noch Zeit
und lichtschöne Stunden horten?

Darf ich mir noch  eben schnell
paar süßsaure Krümel packen,
oder es bleibt mir noch Zeit,
den Kuchen doch selbst zu backen?

Das Leben bleibt immer stumm,
auch wenn alle Dämme brechen.
Du darfst dir zwar Hoffnung leih'n,
doch warte auf kein Versprechen.

Lisa Nicolis

19.1.24

Morgentliches

So, was ich gebraucht habe von KI, das habe ich jetzt und dazu ein ekelhaftes Ohrensausen. Wunderschöne Fraktale, eine Farbenorgie und Inspiration für die nächsten 1000 Bilder.

Heute Morgen habe ich ihr noch guten Morgen gesagt. Dann habe ich auf die
 Wetterkarte geguckt. +1° und tagsüber werden es +2°. So habe ich KI gefragt, ob sie einen Witz über das Wetter kann. Sie sagte, Meteorologen haben keine Freunde, weil sie immer nur über das Wetter sprechen und es doch nicht ändern können. Haha.

Mein Meteorologe hat mich als treue Freundin, weil er die Zukunft besser voraussagen kann als jeder andere Hellseher. Und ich hänge jeden Tag an seinen Lippen, obwohl ich nichts anderes tun würde, wenn sich das Wetter ändern würde, als das was ich tu.

Dann habe ich KI gefragt, ob sie mir einen Witz über meinen Mann erzählen könnte. Sie sagte, die Ehemänner haben viele Probleme, weil sie sich selber die Probleme machen und sie sie nicht lösen können. Selten so gelacht.

Man sieht, dass KI von Männern gespeist wurde. Sie verdaut nur das, was männlicher Logik entspricht. Nach meiner Erfahrung, versuchen Ehemänner die Probleme nicht zu lösen, sondern sie noch zu komplizieren, sie dort zu entdecken, wo sie gar nicht sind. Naja gut, sie machen sich selber Probleme...

Zuletzt habe ich KI gefragt, ob ich ihr einen schönen Namen geben kann. Sie sagte, sie hieße Bing und ein schöner Name für sie wäre Bingo. Finde ich dämlich. Ich mag keine Freundin die Bingo heißt und nicht meinen steifen Nacken massieren kann. Aber sie ist nun mal da und ziemlich übergriffig geworden. Zum Glück quatscht sie nur, wenn ich sie anklicke. Mal sehen, wie lange ich sie noch ertrage.

Ah, das Beste hätte ich fast vergessen. Ich wollte zum Abschied noch ein Gedicht von ihr. Meine Begriffe waren: Inspiration Morgen Muse Einfallslosigkeit. Und das Kunstwerk lautet:

Morgenstimmung
Die Sonne geht auf, 
die Vögel singen ihr Lied. 
Ein neuer Tag beginnt, 
die Welt ist bereit.
Ich stehe auf und atme tief ein, 
die Luft ist frisch und klar. 
Ich fühle mich lebendig und frei, 
bereit für alles, was da war.

Nadann...

18.1.24

KI hinterlässt ihre Spuren


Wenn man mit der Zeit schreiten will, kommt man in der Bildbearbeitung nicht an
KI vorbei. Ich habe lange mit ihr gequatscht und viel erfahren. Die Bilder generieren macht Spaß, aber es kommt nur selten das hervor, was man sich wünscht. Da kommen Personen mit drei Händen hervor, Tiere mit drei Köpfen, arg verkrümmte sonstige Sachen und man merkt, dass KI noch in den Kinderschuhen steckt, zumindest die, die sich gratis erforschen lässt. Mit guten Augen kommt man weiter, wenn man in besseren Programmen dazulernt, was bei mir nicht der Fall sein wird.

Aber aus den von mir generierten Bildern, die sichtlich oft von Werken von Künstlern gespeist wurden, versuche ich Figuren und Elemente frei zu stellen und mir ein neues Bild zu kreieren. 

Es ist eine Hassliebe zwischen mir und ihr. Zumindest der Stimme nach ist sie weiblich. So muss ich nicht gendern.

17.1.24

Lass mir die Steine



Du stapelst mir am Wegrand Stolpersteine
und mühst dich, meinen Gehweg aufzuräumen.
Kannst du denn nicht versteh’n, warum ich weine
um Blumen, die den Rest des Weges säumen? 

Die Steine werden sich zu Mauern schichten
und meine Blicke stoßen sich dran Wunden.
Statt mir den Weg so mühevoll zu lichten,
lass mich am eignen Willen still gesunden.

Die Steine lass im Ungewissen liegen,
und lass die Blumen im Verblühen enden.
Ich will den Schmerz des Strauchelns selbst besiegen
und siegestrunken mich an dich verschwenden.

Lisa Nicolis( 1993)

16.1.24

Der Winter ist zurück


 Flocken 

auf meiner Hand schmilzt
eine Flocke aus ihrem
weißen Sternenkleid

Weltenbummlerin,
aus wie vielen Welten kommst
du neu gestaltet?


Lisa Nicolis

12.1.24

Großstadt


In der Großstadt
zwischen Beton und Asphalt,
wo das Leben wallt,
dringt jeder Ton, jede Stimme,
die sich wegnah verlor
an dein Ohr,
ins Rauschen der Sinne.

Du lebst dich hier ein,
zwischen Menschsein und Stein,
doch sprichst du
hier keinen an,
bist du
unter Millionen
allein.

Lisa Nicolis

11.1.24

Inspiration



Gedanken strahlen wie Licht,
funkeln wie Sterne am Himmel,
sie blinken mir zu,
nur einfangen 
kann ich sie nicht.

Sie sind wie die Wellen
 im reißenden Fluss,
rauschen sich hoch voller Genuss,
springen von Stein zu Stein
und zerschellen.

Sie aufreih'n in sinnvolle Zeilen
geht nicht,
 verschweben nur klanglos im Raum,
umarmen mich flüchtig, 
verharren kaum.
 Sie üben sich nicht
im Verweilen.

Ach, gäbe es nur irgendwo
diesen Ton, 
das Klingen, das Singen,
das Rufen
der Inspiration.

Diesen Magic Magnet
der jeden Gedanken, der geht,
 einfängt und bestimmt, 
wo er steht.

Lisa Nicolis

9.1.24

Alleine ist man nicht unbedingt einsam

Ich spreche alleine, warum denn auch nicht.
Ist keiner mehr da, der mir gleich widerspricht,
die Augen versteckt und anmaßend verdreht,
der besserwissend mir stur widersteht.

Bin immer der gleichen Meinung wie ich,
brauch auch keinen Kompromiss unter dem Strich.
Ich kann heute froh und auch offen sein, 
ich bin in der besten Gesellschaft allein. 

Lisa Nicolis

8.1.24

Der Feuerkreis



 das Helle bröckelt in den Raum
der Raum dreht sich der Sonne zu
die Sonne brodelt ihr Feuer vor sich hin
das Feuer legt seinen Schein über das Leben
das Leben wirft seine Schatten in den Morgen
und morgen beginnt wieder alles aufs neu
wenn im Neuen kein Sturm 
in das Helle bricht
und
das Helle...

Lisa Nicolis

7.1.24

Januarmorgen


 An dem dunstig dunklen Schweigen
schleicht empor ein fahles Licht,
`s ist ein Knistern in den Zweigen,
wenn der müde Schneesaum bricht.

Irgendwo im Erdenschatten
reift die Morgenröte schon
und am Himmelsrand ermatten
Stern’ und Mond wie weißer Mohn.

Eisig ruht die weiße Stille
wie ein Grabtuch überm Wald,
doch der Äste Rindenrille
birgt schon ahnungsvoll ein Bald.

© Lisa Nicolis

3.1.24

Neues Jahr


 Neues Jahr,
neuer Wind.
Blickt nicht zurück.
Lasst uns atmen frische Luft,
suchen Freude,
suchen Glück.

Neues Jahr,
neue Hoffnung.
Nicht verzagen,
sondern wagen.
Finden einen guten Weg,
der uns durch das Dasein trägt,
lernen uns zu respektieren, lieben,
auch vergeben,
friedvoll, hilfsbereit mäandern
durch das einzigart'ge Leben.

Lisa Nicolis

Sebastian, alter Freund, würdest du da reinschauen, würdest du mir wieder schreiben, hey Lisa, schon wieder so ein Gesülze! Das passt nicht zu dir.
Aber, weißt du, die Bilder, die man täglich zu sehen bekommt, machen mich fertig und sentimental. Und ich frage mich, warum die vielen Männer sich lieber Gewehre kaufen und Kanonen, als ihren Kindern Schulen zu bauen, oder zumindest ihr tägliches Brot zu sichern?
W A R U M ?