29.3.20

Kranke Welt


Sie wirbelt noch immer im blauen Gespinst
durch rätselhaft kosmischen Weiten
und lässt vom devoten Trabanten vom Dienst
sich strahlend durchs Weltall begleiten.

Sie wähnte sich frei und gewährte uns stets
die Schönheit der Farben und Formen.
Wir Menschen missbrauchen das Rund des Planets
und zwingen es meuchlings in Normen.

Wir zwingen die Erd’ ins Asphaltenkorsett
und schnüren es enger und fester.
Kein Fluss liegt mehr ruhig im eigenen Bett.
Betonklötze- menschliche Nester,

ersticken das Atmen vom Rest der Natur
und Schlote verpesten die Breiten.
Das nennen wir Menschen dann Fortschritt, Kultur,
verbluten dabei selbst im Streiten.

Du bildschöne Welt, warst uns Heimat und Hort
und bist uns auch Mutter gewesen.
Ich wünsche uns Menschen und dir selbst hinfort,
wir mögen zusammen genesen.
 
© Lisa Nicolis
- 18.04.2009

27.3.20

Mir ist’s nach Mai

Winterkalte Borken
-doch mir
rauscht es laubgrün
in den Bäumen.

Märzenstage zählt
die Menschheit noch.

Doch ich denke mir
den Mai schon ins Geäst.

’s Zimmer lüft’ ich heute
himmelblau.

Meine grauen Zellen
sprießen bunt.

Und kein Wetterfrosch
quakt mir den
Frühling heut polarn.

© Lisa Nicolis

26.3.20

Bald schon

Schwalben kommen bald schon wieder,
bringen Sonne, Blumen mit,
lassen sich ins Traute nieder,
zwitschern fröhlich ihre Lieder
aus dem weiß-schwarzen Habit.

Hier zuhause? Dort das Dasein?
Nest baun unter sichren Bögen?
Heimat kann nur immer da sein,
da ziehst du auch immer gern ein,
wo die Menschen dich auch mögen.

© Lisa Nicolis

21.3.20

Gefangen

ich seh
nur den einen Weg
keinen
der vor mir läuft
nur den
auf dem ich schon wohne
mal wolkenohne
mal sonnenfrei

wenn ich mich auch
Zeitlang verliere
find ich zurück
auf denselben Pfad
zur Eremitage
meiner Mördergrube

© Lisa Nicolis
 
Lieber Leser meine Gedichte sind nicht immer der Spiegel meines momentanen Seelenzustands, sondern ältere Gedichte, die ich irgendwie an die Bilder anpasse. Oder ich suche mir ein Gedicht heraus und versuche ein Bild daraus zu schöpfen. Wer selber Bildbearbeitung kennt- das Resultat ist immer was anderes, als man es beabsichtigt hat.LG, Lisa

17.3.20

Bleib gesund!

Glaube nie,
dass nur andere
deine schlimmsten Sorgen
lindern können.
Sie können dich
nicht immer begleiten.
Für dein Leiden
musst du dich selbst
stark machen.
Denn nur du
kannst dir immer
nah bleiben.

© Lisa Nicolis

16.3.20

Frühlingsnähe

Ich wünsche euch allen, die ihr hier reinschaut und jenen, die es nie tun werden, beste Gesundheit und Wohlergehen.

15.3.20

Was ist groß, was ist klein?


Der Moment ist da, wo man sich fragt, warum es manchen Menschengemeinschaften so gefällt, wenn sie sich großprotzig als Großmächte bezeichnen und fühlen dürfen. Manchmal kann es sogar einem unsichtbaren Etwas gelingen, aus Großmächten Kleinmächte, besser gesagt Kleinmachtlose zu machen. Selbst eine Atombombe, die schrecklichste Waffe der Gehirnlosen, kann plötzlich banal wirken, wenn die Natur ihre gute Laune verliert, siehe Erdbeben, Überschwemmungen, Tornados oder aktivierten Viren. Und der Mensch besinnt sich, leider nur für kurze Zeit, dass er Gast auf diesem Planeten ist und tut so, als sei er unsterblich.
Bin ich froh, wenn sich das Kratzen in meinem Hals und die laufende Nase als Erkältung entpuppen...!
Lächerlich, ich höheres, intelligentes Wesen, soll von diesem Nichts entwaffnet werden?


10.3.20

Frühling in mir


Sing uns den Frühling herbei,
Vogel,
aus den Säften der Bäume,
aus dem Staub der Erde
und aus meinen Adern,
wo er seit Anbeginn
klammert.


© Lisa Nicolis

8.3.20

Das Fenster zur Welt

Hin und wieder
hatt ich was aufgebaut,
mal ein Schloss,
mal ein Fenster,
das in die Ferne schaut.
Sah den Sand,
wenn ich ihn formte,
meist vom Wind verwehn.
Meine Schlösser, 
 wie die Zeit,
blieben selten stehn.
Waren aus Sand,
selbst der Sand
purer Traum
Nur dieses Fenster,
weit tastend 
die Zeit und den Raum,
steht wohl so lange da,
bis mein Leben es hält. 
's ist mein offenes Herz
hin zur Welt.


© Lisa Nicolis

2.3.20

Wettertief

Kommt ein Wind auf leisen Sohlen,
haucht mir Wolken in das Haus,
Gruß des unsichtbaren Blaus,
das sich kalte Tiefs jetzt holen.

©Lisa Nicolis