Das wollte ich nur mal fragen…
© Lisa
Nicolis
Collagen, die ich erstelle, ohne zu ahnen, wie sie aus sich aufbauenden Gefühlen entstehen, Gedichte, die einfach Gedankenblitze sind.
Das wollte ich nur mal fragen…
© Lisa
Nicolis
Heiligabend
Kein Sturm schafft es
und auch kein Wind,
Berlin auf allen Wegen
menschenleer zu fegen,
nur auf Frieden besinnt
Heiligabend
das christliche Kind.
Und diesen Frieden
von unseren Straßen
und die Wärme
unserer Stuben
wünsche ich allen
ins Herz.
Den Heimatlosen,
den Verlassenen,
den Hoffenden
und den
Menschlichen.
© Lisa Nicolis
Dezember siebt Winter
und Zweige erblühen
in gläserner Pracht.
Die Stunden verwehen
die einsamen Wege
mit glitzernder Fracht.
© Lisa Nicolis
Weiße
Engel über Berlin
Manchmal fliegen
weiße Engel
über Brücken,
drunter nicht,
weil sich auch ein
weißer Engel
dort wohl seine
Flügel bricht.
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
Hielt die Natur in Strahlenhänden
des Sommers wundersamen Duft,
wirbelt nun Wind aus Geisterhänden
den Rest des Sommers
durch die Luft.
©Lisa Nicolis
Es wäre
schön,
es
reichte mir
der
Herbst die Hand
und führte
mich paar Jahre noch
durch Eis
und Schnee
zum
Frühling hin,
noch oft
in bunter Sommernäh‘
und wär
es nur
in meinem
schweren
Herbstgewand.
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
Wieder verblättert die Zeit aus den Bäumen,
rostet oktobern nun vor sich hin.
Würde wohl schneeweiße Träume träumen,
wär sie so alt, wie ich es jetzt bin.
Verwirbeln würde ich bunt durch die Straßen,
Wehmut durchtränkt, in der Erde Schoß.
Hoffnung wär ich noch, Farb‘, dann verblassen.
Sie mimt den Herbst nur, ganz frech, alterslos.
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
Zum
offnen Fenster rein,
zerstäubt ganz fein,
strömt, morgenkühl,
ein
Ozean.
Oder sind's Tränen,
Schweiß
gar,
simultan?
Ist es ein Binnenmeer
aus
Tau?
Entglitt ein Bausch
dem
Wolkenstau?
Egal,
ich reiß mich täglich
an
den Riemen.
Atmen ist schwer.
Ich bräuchte dringend
Kiemen.
©
Lisa Nicolis
© Lisa
Nicolis
Fernschlafen möchte
ich,
menschenfern mich
verliegen
unter schattigen
Armen,
wenn auch nur sonnenlang,
vielleicht nur noch heute.
©Lisa Nicolis (1995)
Flügel, die
im Morgen kreisten,
Duft von wilden
Kräutern stahlen,
Tauperlen,
von weitgereisten
Sonnengrüßen
bunt bemalen,
und ein Tag
auf leichten Füßen
mögen heute
dich begrüßen.
©Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
Besitzt man übermäßig viele,
ist es nicht schwer, Wörter zu finden.
Doch aus dem wenig, das sie hat,
versucht sie Reim an Reim zu binden,
macht sie den Vers zum Spaß am Spiele.
Unter 'nem lyrikblassen Dunst,
entsteht im Nu Silbensalat.
Sie hofft, dass nach dem Wohlgenuss
mancher die Finger lecken muss,
weil selbst ein Appel und ein Ei,
doch etwas hat.
Aus nichts
wenig zu schaffen,
mein ich,
ist -Kunst!
© Lisa Nicolis
Sonne entblubbert
dem See aus Sommertiefen
am Horizont bricht der Tag
lautlos entzwei
ostwärts blutet der Bruch
vor mir das Licht
weit weg das Dunkel
versunken im Ganzen
Hand in Hand mit der Ewigkeit
der Frieden trägt rosige Farben
ich fürchte den Flügelschlag
dieses Schmetterlings
©
Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
So lass nun endlich die Gedanken,
dreh dich nicht immer um sie rum.
Sie satt zu nähren, zu betanken,
ist einfach unnötig und dumm.
Schaue dem Regen in die Augen,
lass deinen Schirm im Hausflur stehn.
Du darfst im Strömen 's dir erlauben,
deinen Gedanken zu entgeh'n.
Nach jedem Tropfen wirst du spüren,
wie du gedankenfreier wirst
und deinen Körper neu erfühlen,
wenn du dich selbst in Freiheit führst.
© Lisa
Nicolis
Zwischen
seufzende Bäume
streut der Wind
sonnige Scherben.
Fliederduftend
werfen Schatten
dunkle Rätsel
über den Weg.
Und die Kirschen
blühen sich weiß
in ihr
rötliches Rund hinein.
© Lisa Nicolis
Zerfetzt irren Wolken
gen Süden ganz zag,
die Dämmerung
flutet den Tag.
Die Stille schon schnuppert
verklärt, gartenhin,
den Maiglöckchenduft
und Jasmin.
Die Rosen noch blühn
über sich hinaus,
das Efeu schleicht
leis hoch am Haus
und greift sich
den letzten Sonnenstrahl.
Der Mond hängt
am Himmel ganz fahl.
© Lisa Nicolis