11.6.18

Juni


Junischwüle

tief hängen die Wolken
erdrücken die Stadt

über den Tasten
klick ich mich
aus der Schwüle

zeichne leere Dateien
voll Grashalme
Schafgarben

Buchen
rück ich zurecht
die in Wellen sich wiegen

Jugend lüge ich mir
ins das Faltengesicht
und die sattgetrunkene Sonne
strahlt Sommer

© Lisa Nicolis

6.6.18

Kreise

Du schreist dich ins Leben
und das Leben schweigt dich an.
Gibt kein Versprechen,
kein Zugeständnis,
keinen Wegweiser,
kein Ziel,
keine Bahn.

Kriegst das nackte Leben,
ein wenig Zeit dazu,
um elliptisch zu reisen,
die Sonne
cca achtzigmal
 zu umkreisen.

Bist du jung,
scheint das viel,
als ginge es ewig.
Wirst du alt,
ist das Viel viel zu wenig.
Vom ersten Schrei
bis zum Ende der Reise,
nur Kreise, nur Kreise
und dann…
ist's vorbei…

© Lisa Nicolis

4.6.18

Hello, Nelly!

Schlaf drüber

abends diese
Gedankenkeulen
das Kopfzerbrechen

scherbenwund
wälzt sich der Schlaf

nachtsatt bin ich dann
hungrig nach Licht

der Morgen sammelt mich ein
zweifelübertönend

dann der Tag
und die Seitenhiebe
der Vernunft 

© Lisa Nicolis

3.6.18

Junisonntag

Wolkenabberationen
klopfen mit nassen Fingern
die Scheiben blind.
In meinen Wänden dampfen
die heißen Tage
von gestern
und die Schwüle waltet
in mir.

© Lisa Nicolis

2.6.18

Schönen Tag!


Rausch der Gefühle

Ich leg vertrauensvoll mich an dein Herz,
ich flüstere mich über deinen Mund,
ich schütz in deinen Händen mich vor Schmerz,
ich leb in deinen Armen mich gesund.

In deiner Seele kann ich mich nur spür'n,
in deinen Augen fühl ich mich zuhaus.
Und kann ich irgendwann dich nicht mehr fühl'n,
dann gehen meine Lebenslichter aus. 

© Lisa Nicolis