25.2.21

Patchwork



Kosmisches 
 
Ach, lieber Gott, wozu nur Steine
und Brocken, Trümmer, kaltes Grau,
Planeten mal, wohin ich schau?
Schwebende Blumen seh ich keine.
 
War es denn Frust beim Weltall bauen?
War keine Schaffensfreud mehr da
nach Evas schändlichem Eclat?
Verurknallte sie dein Vertrauen?
 
Wie schön wär doch der Kosmos bunter.
Okay, 'ne Supernova strahlt,
im Orion ist das Rosa alt,
nur geht hier Leben leider unter.
 
Drum bin ich dankbar für’s Vertreiben
der Urmutter aus deinem Reich.
Warum? Das sag ich dir sogleich,
die Terra lebt, ist schön,  
kaum zu beschreiben! 
 
© Lisa Nicolis

22.2.21

Februarsturm



Ein Sturm zieht auf, mein Herz wird schwer.
Das Licht geht aus in dir und mir.
So ausgebrannt nun staunen wir
-kein Licht,
wo kommt der Schatten her?

Der Himmel zieht an uns vorbei
mit Tränensäcken voll bepack.
Die  Bäume greifen, winternackt,
ins alltagsgraue
Einerlei.

Knips an dein Lächeln, hell’ den Blick,
schaue mir froh das schwere Herz.
Und lächelst du mir so bis März,
kommt flugs
das Himmelsklar zurück.

© Lisa Nicolis

20.2.21

Lebensabend

Ich fühle mich gleich einem Kind,
dem gönnerhaft der späte Abend
paar letzte warme Strahlen schenkt,
die ihm ein stilles Mahnen sind,
während es hoffnungsvoll, doch zagend
zum Hingang aller Tage lenkt.

Auch wenn es Mutters Stimme wär,
die ruft, mein Kind, es ist schon spät.
Komm heim, der Tag ist nun vorbei.
Er war ein Traum, kehrt nimmer mehr,
wie alles, das einmal vergeht.
Lass los, mach deine Seele frei.

Als bräche mir das Herz entzwei,
möchte ich Aufschub mir erfleh'n,
bevor ich bald schon nachtsenteile.
Ach, Mütterchen, ich komm. Wobei,
bevor wir uns dann wieder sehn
-lass, bitte, mich noch spiel'n!
Nur eine Weile! 

© Lisa Nicolis
 
In Gedenken an alle Menschen, die jetzt so brutal aus dem Leben gerissen werden. 

9.2.21

Winter


Es rieselt weiß durch kaltes Grau,
als löse sich der Himmel auf.
Der Sternenregen, den ich schau,
verwindet sich im Wirbellauf,

verweißt des Parks diffuse Ecken,
hängt sich an Bäume, an die Hecken.

Da alle Welt im Weiß verschwand,
steh mitten ich im Märchenland.

(c) Lisa Nicolis

Und wollte ich mich mehr beglücken
würd ich den Weinachtsbaum neu schmücken!

3.2.21

Nur Nebel


Gedanken ohne Raum,
chaotische Atmosphäre,
als ob es nur Nebel wäre
das Leben,

vielleicht doch nur ein Traum
aus Vollem und auch aus Leere.
Ich lebe das Ungefähre
im Schweben.

Ich spür den Boden kaum
ich treibe in vager Sphäre.
Die Hoffnung, an der ich zehre,
daneben.

© Lisa Nicolis