Zwischen
seufzende Bäume
streut der Wind
sonnige Scherben.
Fliederduftend
werfen Schatten
dunkle Rätsel
über den Weg.
Und die Kirschen
blühen sich weiß
in ihr
rötliches Rund hinein.
© Lisa Nicolis
Collagen, die ich erstelle, ohne zu ahnen, wie sie aus sich aufbauenden Gefühlen entstehen, Gedichte, die einfach Gedankenblitze sind.
Zwischen
seufzende Bäume
streut der Wind
sonnige Scherben.
Fliederduftend
werfen Schatten
dunkle Rätsel
über den Weg.
Und die Kirschen
blühen sich weiß
in ihr
rötliches Rund hinein.
© Lisa Nicolis
Zerfetzt irren Wolken
gen Süden ganz zag,
die Dämmerung
flutet den Tag.
Die Stille schon schnuppert
verklärt, gartenhin,
den Maiglöckchenduft
und Jasmin.
Die Rosen noch blühn
über sich hinaus,
das Efeu schleicht
leis hoch am Haus
und greift sich
den letzten Sonnenstrahl.
Der Mond hängt
am Himmel ganz fahl.
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
Dies Leben hatte uns
das Leben einst
gegeben.
Wir sind mit Dank
ein Leben
lang
daran gebunden.
Doch streut es dann
auch hin und wieder,
ungelegen,
gern Salz hinein
in manche frische Wunden.
Schenkt uns mal Rosen gern,
mal Früchte und die Sonne,
schenkt Honig uns,
geizt auch nicht an
Problemen.
Lässt uns des Öfteren
im Regen stehn, auch ohne
uns tröstend, liebevoll
in seinen Arm zu nehmen.
Hat dieses Leben wohl ein Herz
für all den Kummer und den Schmerz?
Wär es zu trösten denn bereit?
Hat dafür sicher keine Zeit!
© Lisa Nicolis
Ich trieb im Blut der weiten Ahnen.
Die Tage schritten mir zu klein.
Dem Brauchtum und den festen Bahnen
wollt ich beständig ferne sein.
In jedem angefang’nen Leben,
in allen Zeiten, mittendrin,
war ich voll Sehnsucht und Bestreben,
vertrautem Treiben bald zu fliehn.
Es brachen die gefühlten
Fernen
ins Heimatliche, drohend laut.
Dann stand ich unter fremden Sternen
-das Neue war so unvertraut.
Ich hülle mich in Umgetriebe,
verloren in mein Einsamsein.
Vielleicht nur Sehsucht
nach der Liebe
trieb mich weltaus, trieb mich weltein…
© Lisa Nicolis (1993)
(Den weltweit verstreuten Verwandten)