29.11.22

Wettertief

 


Kommt ein Wind auf leisen Sohlen,
haucht mir Wolken übers Haus,
Gruß des unsichtbaren Blaus,
das sich kalte Tiefs jetzt holen.

©Lisa Nicolis

27.11.22

Einen schönen 1.Advent!


Glitzernde Sterne
vom Himmel jetzt bringen
göttlichgeborene
Ruh’.

Watteverpackte
Alleen im Park sind
leicht glitzerverhangen
im Nu.

Stadtstraßenweit sind
die duftenden Tannen
schon buntsternenlichter-
vernetzt.

Weihnacht und Neujahr,
mit Hoffnung im Herzen,
erfreuen die Seele
uns jetzt.

© Lisa Nicolis

23.11.22

Abendstern

 


Abends holst du meine schönsten Träume,
wenn du, Abendstern, durchs Fenster schwebst.
Du berührst so still die Seelenräume,
wenn du mich zu deinem Leuchten hebst.

Und ich schwebe fort, vorbei an Sternen,
durch ein Nebel und durch Raum und Zeit.
Gibst mir Zuflucht, hoch in deinen Fernen
und mein Glück reicht sieben Himmel weit.

© Lisa Nicolis

22.11.22

Ich friere, du frierst, sie frieren

Es gibt auch diesmal wenig Schnee,
das tut mir in der Seele weh.
Doch dafür wird’s für jung und alt
recht düster und auch etwas kalt.
Der „Dank“ geht weit nach Osten hin
für kriegerische ExtRas, Putin!
 
Gott Mars, hoff ich, hat dich erkoren,
in Hades Küchentopf zu schmoren.
 
Den Klimawandel (kurz),
Herrgöttle, installiere
ganz schnell. Die Heizung schweigt.
Ich friere.
 
© Lisa Nicolis

20.11.22

Vielleicht zu Weihnacht...

Berlin. Es schneit in einer Tour,
der Himmel will mich endlich segnen.
Verspür im Herzen Freude pur,
doch -in `ner Stunde wird‘s wohl regnen.
 
© Lisa Nicolis

18.11.22

Herbstgedanken


Wer schenkt mir alle Farben, die ich male
und zündet Herbstesflammen auf das Bild?
Wer hält geduldig meine Farbenschale,
und führt mir den Gedankenpinsel mild?

Wer bricht aus meinem Alltag graue Steine
und trägt herein des Herbstes goldnen Hauch?
So färben sich auch meine Seelenhaine
und al mein Dunkelsein erhellt sich auch.


© Lisa Nicolis

13.11.22

Weltenblind


Ich tanze recht oft in den Wolken,
gedankenverlor’n im Néant ,
im Sternengewimmel verbannt.
Ich tanze recht oft in den Wolken.

Dann reißen mich nieder die Lieben.
Sie steh’n mit dem Boden vereist,
weiß keiner, was fernschweben heißt.
Sie reißen mich nieder, die Lieben.

Mich sättigen nicht Kreaturen.
Ich lechze nach Fernen und Wind,
bin sternhungrig, doch weltenblind.
Mich sättigen nicht Kreaturen.


© Lisa Nicolis

12.11.22

Fragen vor der Wiedergeburt


Ameise sein zwischen
Futtersuche und Schlaf?

Trapse ich lieber als Schaf
zwischen Stall und Weide?
Wolle spenden statt Seide?

Oder lieber im Norden brüten
und dann triebgesteuert
auf in den Süden?

Sich lieber suhlen im Dreck,
enden als Hack und Speck?

Doch lieber Krieg entfachen,
zuseh'n beim Sterben?

Lohnt es sich Mensch zu werden?


© Lisa Nicolis

10.11.22

Gedankenkarussell


Noch im zerfetzten Wolkentand
entblättert sich der Herbst,
beschreitet nassfüßig die Stadt
und mir entfließt das Pflaster wieder
in die Verzweigungen des Seins.
Mich schnürt die Enge meiner Welt.

Ich sollt mich festklammern
am Rest der Sonne,
mit ihr die Horizonte wechseln,
in eine Hoffnung untergehen,
dass ich noch Morgenröte atme
am Bruchstrich zwischen Nacht und Tag.

© Lisa Nicolis

1.11.22

Weben


könnte ich weben
würde ich weben
weben
sternende Nächte
über die Lider
über das Herz
blumige Weiten
Wellen mir weben
mit schaumweißen Saum
nur einen Tag lang
nur einen Tag
sollt ich dafür auch
das restliche Leben
entweben

© Lisa Nicolis