28.12.22

Das Neujahr kommt, da muss man mal was loswerden...

Das wollte ich nur mal fragen…


Wollt‘ ich die Stille einmal brechen,
könnten die Scherben mich dann stechen?

*
Wären wir endlich der Meinung eins,
wäre das größ`re Stück dann meins?

*
Willst du die Sorgen mir vertreiben,
während der Hafer dich sticht ureigen?

*
Fehlt mir zum Glücklichsein ein Stück,
schenkst du von dir mir etwas Glück?

*
Oft heißt‘s, die Zeit, die bleibt auch stehn,
doch, sahst du sie auch jemals gehn?

*
Pfeift man dann aus dem letzten Loch,
wünscht man sich Löcher noch und noch?

*
Und wandelt man auf verschlungenen Pfaden,
ist je einer da, kriegt man Krampf in den Waden?

*
Mit goldenem Löffel im Mund geboren...
War eben die Milch zu Kefir vergoren?

*
Was pfeifen die Spatzen von allen Dächern?
Die sind ja nicht steinern, eher nur blechern.

*
Auf kurzen Beinen steht die Lüge nicht fest,
setzt sie sich dann ins gemachte Nest?

*
Haben die Dummheit und das Holz
tatsächlich wohl den gleichen Stolz?

*
Sollte die Zeit doch mal vergehen,
hat jemand, als sie war, gesehen?

*
Lügst mir das Blau vom Himmel in Mengen,
wohin soll ich denn deine Wolken hängen?

*
Dann stopfst du ihn auch noch voller Geigen.
Soll ich für jede nach oben steigen?
*
Hab hier versucht, dem Spruch zu entsprechen
ihm nicht alle Beine noch zu brechen.

Ich wollt dich nur zum Lächeln, 
nicht zum Lachen bringen,
die lächerlichen Sachen nur 
etwas lachhaft klingen. 

© Lisa Nicolis

 

27.12.22

Ein Wintermärchen


Wintermärchen

Winter hat sein Sternelaken
über alles ausgebreitet,
Wind verweht die Flaumenspuren,
wenn er durch die Straßen gleitet.

Märchenhaft geschmückt, die Bäume,
tragen Diamantenkronen.
Die Spaziergänger am Parkweg
lassen sich flockenbelohnen.

Nur die Vöglein im Verstecke
träumen von den Frühlingsdüften
und verwaiste Seelen bibbern
in zerbombten Unterkünften.

©Lisa Nicolis

25.12.22

Geruhsame Feiertage!



E, e, e jetzt gibt es Eis und Schnee

Noch gestern zog
ein dunkles Wolkenheer
mit nassen Füßen
durch die Stadt.
Die Wege wurden spiegelglatt
und mancher Wagen kam
in „Kreisverkehr“.

Dann rieselte
der Sternenstaub, so leis,
wie Schnee nur
leise rieseln kann.
Der knirscht dich für das Treten an,
für Schritte, die du tust
in Angst und Schweiß.

Der Weihnachtsmarkt,
der lockt mit Wohlgeruch.
Ich möchte liebend
gerne hin,
weil ich für Chinapfanne bin.
Doch erst gibts „Stäbchen“
für den Schienbeinbruch.


©Lisa Nicolis 
(Das Gedicht stammt noch aus der Eiszeit)

23.12.22

Frohe Weihnacht!

Heiligabend

Kein Sturm schafft es
und auch kein Wind,
Berlin auf allen Wegen
menschenleer zu fegen,
nur auf Frieden besinnt
 Heiligabend
das christliche Kind.
 
Und diesen Frieden
von unseren Straßen
und die Wärme
unserer Stuben
wünsche ich allen
ins Herz.
Den Heimatlosen,
den Verlassenen,
den Hoffenden
und den
Menschlichen.


© Lisa Nicolis

 

21.12.22

Flocke

Flocken (Doppelhaiku)

auf meiner Hand schmilzt
eine Flocke aus ihrem
weißen Sternenkleid

Weltenbummlerin,
aus wie vielen Welten kommst
du neu gestaltet?

© Lisa Nicolis

 

18.12.22

Dezember

Dezember siebt Winter
und Zweige erblühen
in gläserner Pracht.
Die Stunden verwehen
die einsamen Wege
mit glitzernder Fracht.


© Lisa Nicolis

 

11.12.22

Frohe Vorweihnachtszeit!

Weiße Engel über Berlin
 
Manchmal fliegen weiße Engel
über Brücken,
drunter nicht,
weil sich auch ein weißer Engel
dort wohl seine
Flügel bricht.

 © Lisa Nicolis

5.12.22

Wintermorgen



Es brennen schon
der Berge weiße Rücken
aus ihren Höh’n ins morgendliche Tal
und zeichnen Schattenbäume dürr und kahl,
die Sonne schreitet über alle Brücken.

Auf allen Wegen
eilt die Morgenröte
nun auch ins ferne Nachbardorf hinein,
und kehrt in wache Stuben wieder ein
und weckt aufs neu die Freude und die Nöte.

Aus eis’ger Ruhe
kommen helle Schritte,
der Morgen knirscht im erdvereisten Schnee,
wie stilles Hoffen aus dem dunklen Weh
hinein in eine lichtdurchströmten Mitte.

© Lisa Nicolis

Meine drüberstehenden Bilder sind nicht immer als Ausdruck des Gedichtes zu betrachten. Wenn ich Lust habe auf Animation, das Bächlein fließen lasse, obwohl es eisig kalt zu sein scheint und man die kahlen Bäume nicht zu sehen bekommt, dann muss das mit dem Gedicht nicht verwandt sein. Sie sind nur verschwägert ;-))