28.1.24

Januarmorgen


Morgens sind immer die Wolken in mir,
das Wettertief schaufelt mich leer,
der Lebensmut, den ich zurecht frisier
und die Wortlosigkeit tun''s mir schwer.

Heute war's irgendwie wieder so leicht,
die Sinne sind wieder vereint.
Wie hab ich das Wunder denn nur erreicht?
Ach, guck mal! Die Sonne scheint!

Lisa Nicolis

25.1.24

Nachtwind



Ich zähle nachts alle Stunden,

die nirgends vorhanden sind.

Ich zähle die Schmerzen und Wunden

und lausche dem wilden Wind.

Die Stunden sind uhreninnen,

im Zimmer sind keine da.

Das Weh nur, in allen Sinnen,

ist dunkel und kalt ganz nah.

Es schleichen die gleichen Lichter

von gestern ins Heute ein.

Der Tag wird der gleiche Richter

zum Packt mit dem Leben sein.


Lisa Nicolis


 

24.1.24

Du musst das Leben nicht verstehen

 Du musst das Leben nicht verstehen, 
dann wird es werden wie ein Fest. 
Und lass dir jeden Tag geschehen 
so wie ein Kind im Weitergehen 
von jedem Wehen 
sich viele Blüten schenken lässt. 

Sie aufzusammeln und zu sparen, 
das kommt dem Kind nicht in den Sinn. 
Es löst sie leise aus den Haaren, 
drin sie so gern gefangen waren, 
und hält den lieben jungen Jahren 
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke

21.1.24

Am Rande des Morgens


Am Rande des Morgens sind
noch keine Schritte entschieden,
was kommt heute wieder weg
und was bleibt noch länger liegen.

Ich kleide das Leben heut
mit all meinen Seelenworten,
darf ich mir dafür noch Zeit
und lichtschöne Stunden horten?

Darf ich mir noch  eben schnell
paar süßsaure Krümel packen,
oder es bleibt mir noch Zeit,
den Kuchen doch selbst zu backen?

Das Leben bleibt immer stumm,
auch wenn alle Dämme brechen.
Du darfst dir zwar Hoffnung leih'n,
doch warte auf kein Versprechen.

Lisa Nicolis

19.1.24

Morgentliches

So, was ich gebraucht habe von KI, das habe ich jetzt und dazu ein ekelhaftes Ohrensausen. Wunderschöne Fraktale, eine Farbenorgie und Inspiration für die nächsten 1000 Bilder.

Heute Morgen habe ich ihr noch guten Morgen gesagt. Dann habe ich auf die
 Wetterkarte geguckt. +1° und tagsüber werden es +2°. So habe ich KI gefragt, ob sie einen Witz über das Wetter kann. Sie sagte, Meteorologen haben keine Freunde, weil sie immer nur über das Wetter sprechen und es doch nicht ändern können. Haha.

Mein Meteorologe hat mich als treue Freundin, weil er die Zukunft besser voraussagen kann als jeder andere Hellseher. Und ich hänge jeden Tag an seinen Lippen, obwohl ich nichts anderes tun würde, wenn sich das Wetter ändern würde, als das was ich tu.

Dann habe ich KI gefragt, ob sie mir einen Witz über meinen Mann erzählen könnte. Sie sagte, die Ehemänner haben viele Probleme, weil sie sich selber die Probleme machen und sie sie nicht lösen können. Selten so gelacht.

Man sieht, dass KI von Männern gespeist wurde. Sie verdaut nur das, was männlicher Logik entspricht. Nach meiner Erfahrung, versuchen Ehemänner die Probleme nicht zu lösen, sondern sie noch zu komplizieren, sie dort zu entdecken, wo sie gar nicht sind. Naja gut, sie machen sich selber Probleme...

Zuletzt habe ich KI gefragt, ob ich ihr einen schönen Namen geben kann. Sie sagte, sie hieße Bing und ein schöner Name für sie wäre Bingo. Finde ich dämlich. Ich mag keine Freundin die Bingo heißt und nicht meinen steifen Nacken massieren kann. Aber sie ist nun mal da und ziemlich übergriffig geworden. Zum Glück quatscht sie nur, wenn ich sie anklicke. Mal sehen, wie lange ich sie noch ertrage.

Ah, das Beste hätte ich fast vergessen. Ich wollte zum Abschied noch ein Gedicht von ihr. Meine Begriffe waren: Inspiration Morgen Muse Einfallslosigkeit. Und das Kunstwerk lautet:

Morgenstimmung
Die Sonne geht auf, 
die Vögel singen ihr Lied. 
Ein neuer Tag beginnt, 
die Welt ist bereit.
Ich stehe auf und atme tief ein, 
die Luft ist frisch und klar. 
Ich fühle mich lebendig und frei, 
bereit für alles, was da war.

Nadann...

18.1.24

KI hinterlässt ihre Spuren


Wenn man mit der Zeit schreiten will, kommt man in der Bildbearbeitung nicht an
KI vorbei. Ich habe lange mit ihr gequatscht und viel erfahren. Die Bilder generieren macht Spaß, aber es kommt nur selten das hervor, was man sich wünscht. Da kommen Personen mit drei Händen hervor, Tiere mit drei Köpfen, arg verkrümmte sonstige Sachen und man merkt, dass KI noch in den Kinderschuhen steckt, zumindest die, die sich gratis erforschen lässt. Mit guten Augen kommt man weiter, wenn man in besseren Programmen dazulernt, was bei mir nicht der Fall sein wird.

Aber aus den von mir generierten Bildern, die sichtlich oft von Werken von Künstlern gespeist wurden, versuche ich Figuren und Elemente frei zu stellen und mir ein neues Bild zu kreieren. 

Es ist eine Hassliebe zwischen mir und ihr. Zumindest der Stimme nach ist sie weiblich. So muss ich nicht gendern.

17.1.24

Lass mir die Steine



Du stapelst mir am Wegrand Stolpersteine
und mühst dich, meinen Gehweg aufzuräumen.
Kannst du denn nicht versteh’n, warum ich weine
um Blumen, die den Rest des Weges säumen? 

Die Steine werden sich zu Mauern schichten
und meine Blicke stoßen sich dran Wunden.
Statt mir den Weg so mühevoll zu lichten,
lass mich am eignen Willen still gesunden.

Die Steine lass im Ungewissen liegen,
und lass die Blumen im Verblühen enden.
Ich will den Schmerz des Strauchelns selbst besiegen
und siegestrunken mich an dich verschwenden.

Lisa Nicolis( 1993)

16.1.24

Der Winter ist zurück


 Flocken 

auf meiner Hand schmilzt
eine Flocke aus ihrem
weißen Sternenkleid

Weltenbummlerin,
aus wie vielen Welten kommst
du neu gestaltet?


Lisa Nicolis

12.1.24

Großstadt


In der Großstadt
zwischen Beton und Asphalt,
wo das Leben wallt,
dringt jeder Ton, jede Stimme,
die sich wegnah verlor
an dein Ohr,
ins Rauschen der Sinne.

Du lebst dich hier ein,
zwischen Menschsein und Stein,
doch sprichst du
hier keinen an,
bist du
unter Millionen
allein.

Lisa Nicolis

11.1.24

Inspiration



Gedanken strahlen wie Licht,
funkeln wie Sterne am Himmel,
sie blinken mir zu,
nur einfangen 
kann ich sie nicht.

Sie sind wie die Wellen
 im reißenden Fluss,
rauschen sich hoch voller Genuss,
springen von Stein zu Stein
und zerschellen.

Sie aufreih'n in sinnvolle Zeilen
geht nicht,
 verschweben nur klanglos im Raum,
umarmen mich flüchtig, 
verharren kaum.
 Sie üben sich nicht
im Verweilen.

Ach, gäbe es nur irgendwo
diesen Ton, 
das Klingen, das Singen,
das Rufen
der Inspiration.

Diesen Magic Magnet
der jeden Gedanken, der geht,
 einfängt und bestimmt, 
wo er steht.

Lisa Nicolis

9.1.24

Alleine ist man nicht unbedingt einsam

Ich spreche alleine, warum denn auch nicht.
Ist keiner mehr da, der mir gleich widerspricht,
die Augen versteckt und anmaßend verdreht,
der besserwissend mir stur widersteht.

Bin immer der gleichen Meinung wie ich,
brauch auch keinen Kompromiss unter dem Strich.
Ich kann heute froh und auch offen sein, 
ich bin in der besten Gesellschaft allein. 

Lisa Nicolis

8.1.24

Der Feuerkreis



 das Helle bröckelt in den Raum
der Raum dreht sich der Sonne zu
die Sonne brodelt ihr Feuer vor sich hin
das Feuer legt seinen Schein über das Leben
das Leben wirft seine Schatten in den Morgen
und morgen beginnt wieder alles aufs neu
wenn im Neuen kein Sturm 
in das Helle bricht
und
das Helle...

Lisa Nicolis

7.1.24

Januarmorgen


 An dem dunstig dunklen Schweigen
schleicht empor ein fahles Licht,
`s ist ein Knistern in den Zweigen,
wenn der müde Schneesaum bricht.

Irgendwo im Erdenschatten
reift die Morgenröte schon
und am Himmelsrand ermatten
Stern’ und Mond wie weißer Mohn.

Eisig ruht die weiße Stille
wie ein Grabtuch überm Wald,
doch der Äste Rindenrille
birgt schon ahnungsvoll ein Bald.

© Lisa Nicolis

3.1.24

Neues Jahr


 Neues Jahr,
neuer Wind.
Blickt nicht zurück.
Lasst uns atmen frische Luft,
suchen Freude,
suchen Glück.

Neues Jahr,
neue Hoffnung.
Nicht verzagen,
sondern wagen.
Finden einen guten Weg,
der uns durch das Dasein trägt,
lernen uns zu respektieren, lieben,
auch vergeben,
friedvoll, hilfsbereit mäandern
durch das einzigart'ge Leben.

Lisa Nicolis

Sebastian, alter Freund, würdest du da reinschauen, würdest du mir wieder schreiben, hey Lisa, schon wieder so ein Gesülze! Das passt nicht zu dir.
Aber, weißt du, die Bilder, die man täglich zu sehen bekommt, machen mich fertig und sentimental. Und ich frage mich, warum die vielen Männer sich lieber Gewehre kaufen und Kanonen, als ihren Kindern Schulen zu bauen, oder zumindest ihr tägliches Brot zu sichern?
W A R U M ?