4.8.22

Sommer


Ich musste für mein Wachsein nichts mehr tun, 
die Nacht hat alle Träume fortgefegt.
Sie scheint alleine in sich selbst  zu ruhn 
und hat sich dampfend auf die Welt gelegt.

Nun wachen alle Sterne mit im All
und die Geräusche, die die Stille macht.
Vielleicht ist’s nur der Sinne dumpfer Hall,
vielleicht ein Hauch der schwülen Sommernacht.

Hör ich das Rauschen meines Blutes nur?
Pickt leis die Uhr aus meiner Umlaufzeit?
Die Stunden hängen gnadenlos, obskur
in dieser ungewissen Ewigkeit.

© Lisa Nicolis