29.3.20

Kranke Welt


Sie wirbelt noch immer im blauen Gespinst
durch rätselhaft kosmischen Weiten
und lässt vom devoten Trabanten vom Dienst
sich strahlend durchs Weltall begleiten.

Sie wähnte sich frei und gewährte uns stets
die Schönheit der Farben und Formen.
Wir Menschen missbrauchen das Rund des Planets
und zwingen es meuchlings in Normen.

Wir zwingen die Erd’ ins Asphaltenkorsett
und schnüren es enger und fester.
Kein Fluss liegt mehr ruhig im eigenen Bett.
Betonklötze- menschliche Nester,

ersticken das Atmen vom Rest der Natur
und Schlote verpesten die Breiten.
Das nennen wir Menschen dann Fortschritt, Kultur,
verbluten dabei selbst im Streiten.

Du bildschöne Welt, warst uns Heimat und Hort
und bist uns auch Mutter gewesen.
Ich wünsche uns Menschen und dir selbst hinfort,
wir mögen zusammen genesen.
 
© Lisa Nicolis
- 18.04.2009