31.1.25

Himmlisch


Heut ist der Himmel wieder nah, so wolkendüster, 
grau verwoben. War gestern abends gar 
nicht da, ist rauf zum letzten Stern 
geflogen, sah kurz zurück, als 
wollt' er sagen, du kannst
leider nicht mit. Nur 
deine Träume
könnten 's 
wagen.

Lisa Nicolis

30.1.25

Einen lieben Gruß an alle meine Besucher


Ich möchte mich bei allen meinen Besuchern herzlich bedanken für ihren Besuch. Einige kommen nur der Bilder wegen vorbei, andere lesen vielleicht auch eins meiner Gedichte. Und genau bei Letzteren möchte ich mich entschuldigen für all die Stolpersteine, die ich beizeiten hätte beseitigen müssten. Leider bin ich Ungeduldige zu schnell mit dem Posten. Ich müsste die Gedichte länger „reifen“ lassen, sie immer und immer wieder mit Abstand lesen, um selbst herauszufinden, wo es mit dem flüssigen Lesen hapert und wo man sich anders ausdrücken könnte. Das merke ich immer wieder, wenn ich mal irgendwo ein Gedicht wieder lese. Würden meine Augen mitbrachten, dann würde ich wahrscheinlich meinen ganzen Blog  korrigieren, neu gestalten. Leider kann ich das nicht mehr tun. Was man einer (Hobby)Schreiberin sicherlich verzeihen kann. 

Grüße nach

Deutschland, Österreich, Vereinigte Staaten, Kanada, Israel, Vereinigtes Königreich, Singapur, Niederlande, China, Hongkong, Japan, Südkorea, Polen, Tschechien, Ungarn, Russland, von wo aus man mich täglich besucht, leider anonym!
Thank you all!!!


28.1.25

Januarmorgen


Die Krähen fliegen im 
Sturzflug an meinem Fenster 
vorbei, den Morgen unter 
den weiten Flügeln. Ihr Schrei 
zersplittert die Stille und sie tragen 
all meine Blicke davon, jeden 
Augenblick ohne Wiederkehr, während 
die Bäume mit gespreizten Fingern den 
Himmel stützen bis zum nächsten 
Wolkenbruch. Das Hornveilchen auf 
der Fensterbank setzt Akzente.

Lisa Nicolis

 

26.1.25

Ein wenig Nochsoviel

Es ist noch so viel Nacht!
Dieses Wachsein, das ein Gedanke
an den nächsten reicht!
Das Allzugegenwärtige,
Vergangne...

Plötzlich die Lust
auf frische Luft und Eis!
Nur Nonchalance,
kein Wunsch, kein Wille.
Die Nacht erkort dich
zur Quadrille.

Dann dieser Morgen,
wenn dich die Müdigkeit
in deine Kissen drückt,
du krampfhaft noch
den Zipfel dieser Nacht
verbissen hältst,
doch dir der Tag sie dir
aus deinen Augen wischt
und ihre Spuren
aus den Zellen merzt.

Da fühlst du dich
so nachtallein.
Zum Ende hin
könnte ein Nochsoviel
auch länger sein.

Lisa Nicolis

25.1.25

Philosophant


es fällt mir ein
dass was ausfällt
wenn auffällt
dass was abfällt
das anfällt
zu entfallen

22.1.25

Na, also...


Irgendwie hat das Leben
mir alles gegeben
was ich hatte und hab:
Kindsein, Erwachsenwerden
meinen Platz auf Erden,
und schaufelt jetzt
fleißig mein Grab.

Eine der unbeliebten Sachen.
Zum Glück muss man's 
nicht selber machen...

Lisa Nicolis

20.1.25

Mondnacht



Die Stille ist vor Kälte starr,
Sterndeckchen blinken weit durchs Land.
Der Blick zum Mond ist hell und klar,
der Wald schlummert von Rand zu Rand.

Es knirscht der Schnee unter dem Tritt,
die Spuren laufen hinterher.
Ein Käuzchen ruft und jeder Schritt
ist wie ein Traum von Wintermär.

Kristallen schimmern Wald und Flur,
das Herz ist voll von dieser Pracht.
Ein jeder Atemzug ist pur
und frisch, und rein, wie diese Nacht.

Lisa Nicolis

18.1.25

Schafdemograf


Ich weile gerne unter Schafen,
ich zähle sie, dann kann ich schlafen.
Dann kehr' ich ein in meinen Haus
und schlafe ein und schlaf mich aus.

Lisa Nicolis

12.1.25

Sehnsucht (Text zum Bild)


 Die Nähe reicht bis in die Fernen.
Die Worte reichen nicht so weit.
Bist ganz allein im Reich der Sternen,
in meinem Herzen doch zu zweit.

Ich würde gern die Türen weiten,
damit du kommst, damit du gehst
wie ewig tummelnde Gezeiten.
Möcht einfach, dass du vor mir stehst.

Lisa Nicolis

11.1.25

Was wandelt da?

 


Nieselts oder rieselts? 
Gar nicht zu erkennen.
Wie soll man dieses Weißdochnicht
tatsächlich jetzt benennen?

Wär's Regen, 
wär die gute Laune sicherlich zerstört,
wär's Schnee, 
blieben die Spuren da, wo jede hingehört.

Und während wir bemüht sind
's Phänomen schnell zu erraten,
hatt's aufgehört, das Dingsda, 
das zu erkennen wir noch hatten.

Lisa Nicolis

9.1.25

Der Tulpenbaum


Der Tulpenbaum steht ziemlich schief,
als wollt er lieber liegen.
Da bat ich ihn in einem Brief,
er mög zurecht sich biegen.

Denn alle Bäume drumherum
stehn stramm und auch gerade.
Nur er, der Tulpenbaum, ist krumm,
das finde ich so schade.

Ich liebe halt vor meinem Haus
die Wunder, die betören.
Doch ist beim schönsten Baum ein Graus
sein Schiefstand. Das kann stören.

Heut brachte Antwort mir der Wind:
"Ich, Baum, bin schief geblieben
und freue mich grad wie ein Kind,
muss nicht, wie du, schwindlig und blind
'n Rollator vor mich schieben."

Ich schiel' grad unauffällig hin,
er strahlt in Weiß wie'n Biskuit,
es schneit so friedlich immerhin
und ich versöhn mich Schritt für Schritt;
Jetzt sind wir quitt.

Lisa Nicolis

7.1.25

Nur ein Apfel diesmal


Wenn ich mal groß bin, werde ich,
wie du, den Bogen lieblich schwingen.
Ich setz mich her und werd für mich,
auch wenn schon Englein für dich singen,
mit einem Lied dich wiederbringen.

Lisa Nicolis

6.1.25

Die Muschel


Als flöße Himmelblaues aus den Weiten
und ruhte auf dem Wasser fernenbreit
und gleitet mit in tosende Gezeiten
und gleißt in eitler Sonne wellenweit.

Es ist ein Rauschen in azurnen Tönen
und so ein Brisenduft nach Salz und Tang
wenn helle Silberschäume Wellen krönen
aus brandungshoher Wucht den Felsen lang.

Es ist nur eine handvoll Meeresrauschen
in dieser bunten Muschel dicht am Ohr.
Hier kann ich meine Träume nun belauschen
in der Erinnerungen leichtem Flor


© Lisa Nicolis

3.1.25

Neujahrsvorsatz


Noch tropft’s wie Honig aus n’em Kelch,
es duftet süßlich nach Versprechen.
Ist um das Jahr, weißt du doch welch
Genuss es macht, diese zu brechen.

© Lisa Nicolis

2.1.25

Peace and Freedom!


Meine verspätete Weihnachtsgeschichte

Ich glaubte nicht mehr, dass das Heute morgen gewesen war, weil das damaligen Heute, vor einer Minute noch, gestern war
Der 2.Weihnachtstag gähnte noch, in Nacht gehüllt, vor sich hin, bis der Donner des ersten Böllers die Nacht anbrüllte und die Besinnlichkeit sich entsetzt am Christbaum erhängte.
Nur die Erde holperte stoisch ihrer Bahn entlang, auch wenn ihr Leib von dem Menschendasein immerzu vibriert und ihre Wunden brennen.
Sie brennen heute und immer wieder heute. Die Männer zündeln weiter. Gibt's keine Kalaschnikows, keine Drohnen, kein Knopf für den geheimen Oppenheimer, machen es auch die Polenböller. Hauptsache es kracht, es dröhnt und blitzt.
Ich hoffte, dass der Störenfried auch mal schlafen geht, aber es krachte weiter und meine Vorliebe für Krimis verdankte ich wohl die Gedanken, die meine unmittelbare Umgebung umspannten. Und die sagten mir, drück einfach zu.
In Gedanken kann man niemanden schaden, man kann sich allerlei schändliche Taten zumuten, ohne von einem weltlichen Gericht stehen zu müssen. Und das ist gut so.
Da waren ja nur noch wenige Tage bis Silvester, solange ich meinen frevelhaften Gedanken das fünfte Gebot aufdrücken musste.
Ich hab's überlebt!
Jetzt sitzt der Störenfried wohl auch friedlich in seiner Hütte und betet für sich und seinen Kindern, dass nicht ein Idiot einen bestimmten Knopf drückt. Alles abschalten Leute!
Warum nicht mit dem Böller beginnen?