24.6.20

Unter den Linden


Die Linden blüh'n.
 Blattsilben flüstern
Geschichten,
herztief und junigrün.

Schon oft vernommen,
Geschichten, so lind,
so alt
wie Erde und Wind.

Immer noch neu,
wie alt ich auch bin.
Und doch
-auch vergänglich
wie Sommer
herbsthin.

Geschichten
mit blühenden Zauber
im tanzenden Licht,
das über
die Zweige bricht.

Entschweben jetzt,
ganz leise bleiben
im Blütentreiben,
um meinen Himmel zu finden.
Und ringsum
nur Linden,
nur Linden…

© Lisa Nicolis

Den schönsten Linden bin ich in diesem Sommer begegnet.
Dieses Grün im Licht der Morgensonne hatte ich noch nie vorher gesehen.
Oder ich schaute hin, ohne zu sehen. Was wir gerne immer wieder tun,
weil es uns nicht bewusst ist, wie vergänglich alles ist.