Winter am See
Der Mond ist in den See gefallen.
Das Wasser saugt es auf, das Licht.
Ans Ufer wellt es sich kristallen,
wo sacht der nasse Spiegel bricht.
Gespenstisch steigen Nebelschwaden
die Böschung aufwärts, hoch zum Strand.
Verirren sich wie Traumplejaden
und lassen Glimmerspur’n im Sand.
Die Nacht liegt im Gezweig der Wälder
und hüllt das Land in tiefe Ruh.
Das Brot im satten Leib der Felder,
träumt jetzt schon seiner Reife zu.
© Lisa Nicolis