20.7.21


 
23.02.1959

Und plötzlich
ein Wahrscheinlich 
und nur ein Ungewiss,
ein Schatten auf dem Lichtblick,
in meiner Welt ein Riss.
Kein Ganzes und nichts Volles,
was war's, wenn nie ein Stück?
Die Leere schlürft Kristalle,
erbricht ins  Nichts zurück.
Die Sicht wälzt sich in Schmerzen,
die Lyrik bricht entzwei,
das ganze Weltgeschehen 
ein wüstes Allerlei.
Mein Lebensweg verzweigt schon,
verirrt sich tausendfach,
ich jag vergeblichTräumen
und auch dem Leben nach.


Nach 67 Jahren

Wenn sich die bunte Welt
aus deinen Augen stiehlt
und keine Bilder hin
zu deine Seele reichen,
die Farben dir wie Schleier,
wie alter Tand verbleichen
und dein Gehirn grell blitzend,
chimärisch Possen spielt, 
 
gönn deinem Dasein nicht
nur Blindgang und Verderb,
und deiner Zeit mehr Zeit
in Dämm‘rung zu verstreichen.
Nein! Lass dir deine Welt
aufs Neue bunter streichen
und wende dich vertrau‘nd
an Dr. Karl Erb!