Ein paar Quadratmeter großer Himmel in Sicht.
Natürlich, wenn er sich wieder zeigt und nicht
anderweitig beschäftigt ist, seh ich den Mond.
Bis diese Häuserschlucht, in der man wohnt, ihn mir frisst.
Heut leuchtet er mit der Venus synchron, Ton in Ton,
über dem Arbeitsgericht, im Hof gegenüber.
Ich hole ihn heute vom Himmel,
ich bau ihm ein Nest aus frisch blühendem Geäst
und hänge ihn morgen wieder mit etwas Glück, zurück
an den Himmelsnagel.
Ein wahres Mirakel.
Er müsste nicht ständig um die Erde kreisen, ihr die Treue beweisen.
Es wäre einfach nur schön,
wenn ich ihn abends da drüber hänge.
Dann würdest du, morgen zur Nacht, zusammen mit mir,
ihn etwas länger sehn.
Lisa Nicolis