6.7.25

Julischwüle

 


Im Mond hat sich ein Stern verfangen,
`ne Wolke sitzt am Schornstein fest.
Im Kirchturm Glocken müd verklangen,
da baut ein Flugzeug jetzt ein Nest.

Ein Leuchten springt aus allen Fenstern,
ein Strahl bricht grad sich das Genick.
Das Martinshorn, beliebt bei Gangstern,
blöckt in die Stille einen Knick.

Die Julinacht ist schweißgebadet,
die Luft steht wassrig ringsherum,
da schwimmt ein Fisch ganz unbeschadet
vorbei. Jetzt wird es mir zu dumm.

Die Nacht steckt feucht in allen Ecken,
`ne Lampe spuckt den Hof voll Licht.
Der Irrwitz spielt mit mir Verstecken,
in diesem surreal'n Gedicht.


© Lisa Nicolis