Sie rosten vor sich hin, unsre Hortensien im Garten.
Die Dolden hängen trist und braun,
nur ein paar Blütenaugen schaun
sich müde um und warten,
vielleicht auf Regen,
auf ein andres Wunder,
das kurz vorüber zieht.
Wie ich des nachts, wenn ich im Sterben liege
und morgens mir dann doch ein neuer Tag erblüht.
Ach, könnten sie mich fühlen,
wie ich mit ihnen leide,
weil sie sich kaum noch halten können
und weil sie trotzdem Haltung wahren,
so würdevoll und still.
Und wenn ich mich verneige,
um ihnen so zu danken,
dann für die Schönheit, sommerlang,
und für ihr Sein, um sie als Gabe
drin im Herzen zu behalten.
Lisa Nicolis

