11.10.18

Hohlraum

Hohlraum

In den Fängen
solcher trüber Tage,
fühlt die Seel' sich an
als hohler Raum,
drinnen sich
das zage Schreiten
in echolosen Stille
stumpf verläuft.

Als ob das Meer
sein Rauschen zeitweise
vergessen hätte,
seine Gezeiten mondfrei
in den Tiefen lägen
und blind sei
seines Spiegels Glätte.

Du findest keine Quelle,
um dieses Nichts
mit Klängen und mit Farben
aufzufüllen.
Und, um das Fragezeichen
über Sinn und Sein
motivisch zu verwerfen,
findest du keinen Punkt.

© Lisa Nicolis