18.11.19

Agoraphobischer Herbstmoment


Wie schön muss es sein,
Worte aus den Augen des Tages
mit dem grauen Gesicht
zu schöpfen,
aus dem Blättertum,
das bunt
über Parkwiesen
sich dem Kreislauf
ergibt,
aus den Schritten
der Hoffnung
auf Ewigkeit
und aus dem
Atmen der Erde.

Ich finde
meine kargen Worte
in der Enge
der Erinnerung,
als meine Bäume
noch mauerlos
in den Himmel griffen,
um mir das Universum
in die Seele zu holen
und ihr Blätterrauschen
immerneu
Worte für mich
erfand,
deren Klang heut
nur stumpf erklingt.

© Lisa Nicolis