3.5.24

Morgens bei Colleferro


Nebelschleier hängen
rund um Fernen,
Graugespinst,
drin Gipfel sich verbergen.
Mir zu Füßen,
aus dem Talgewinde,
wölben Hügel sich in hohen Wellen.

Auf den gräsersatten Hängen
sprühen Gänseblümchen
Funken durch die Halme.
Und am Wegrand lodert,
zwischen Dornen,
Klatschmohn,
grell, in unruhigen Flammen.

Würzig steigt
die taugetränkte Frische
aus den grünen Säften
in den Morgen.
Hirtenhunde kläffen ins Gebimmel,
das im Tal
entlang des Wassers schlängelt.

Ruhe strömt aus
den Zypressentürmen,
wo die ersten Strahlen
blitzend schaukeln.
Doch ein Waldgeist
sägt im Wald daneben,
eintönig
die Stille mir in Stücke.

Lisa Nicolis