17.10.20

Seele


die Seele
wie ein loses Blatt
gleichbleibend
jung
mit Seidenfaden
menschgebunden
durch Sphären treibt
über die Zeit
im Wallen
wie an der Quelle
einst

nur dieser Körper
schleift am Grund
scheuert sich wund
windet sich träg
um Klippen
und
in jede Bucht
schwimmt
mit der Zeit

während die Seele
Weiten sucht
noch fliegen will
und niemals still
dem Fließen
sich ergibt
das Leben liebt

das schwer
an allen Gliedern hängt
uns zu verstehen gibt
dass es
so
lang
nicht hält
wie's uns gefällt

und mündet dann die Zeit
in die Unendlichkeit
fliegt sie
die Seele
ewig jung
befreit
ganz weit
ganz weit
zur Ewigkeit



(C) Lisa Nicolis