Collagen, die ich erstelle, ohne zu ahnen, wie sie aus sich aufbauenden Gefühlen entstehen, Gedichte, die einfach Gedankenblitze sind.
12.12.25
11.12.25
10.12.25
Einen frohen Nikolaustag!
Der Nikolaus,
der alte Nikolaus
mit dem Geschenkefimmel,
der bäckt aus Lebkuchen
ein lecker Kuchenhaus
ganz hoch im Himmel.
Nun ist er tatterig.
Was kann nach ew’ger Zeit
man schon erwarten?
Jetzt liegt der Puderzucker
dünn und breit verstreut
bei uns im Garten.
Lisa Nicolis
9.12.25
8.12.25
7.12.25
3.12.25
2.12.25
Dezember
Dezember siebt Winter
und Zweige erblühen
in sternweißer Pracht.
Die Stunden verwehen
die einsamen Wege
mit glitzernder Fracht.
ᄅ Lisa Nicolis
30.11.25
29.11.25
Advent
Wie wird das Leben doch zu einem leeren Haus,
wo nur die Wände noch Geschichten leben,
gerahmte Augen starr dein Sein erfassen,
der Klinke keiner mehr die Hände geben,
die Füße deiner Stühle, eingeschlafen,
sich gehen lassen
und immerzu die vielen Türen
nur noch nach draußen führen.
Als wär das Leben wieder voll,
versuche ich, mit Eifer,
die Fenster zu beleben
und auch den Plastikbaum,
wie ein geliebtes Wesen,
mit Gottes Segen.
Ich freue mich, oder ich tu nur so,
dass dann mein Haus erstrahlt
als würd’s etwas zum Feiern geben
und sich der Tisch anfühlt,
als sei er eingerahmt
mit Lust und Leben.
© Lisa Nicolis
25.11.25
Wetter
Es liegt so bleiern in dem Regenstrom,
es fließt so schwer
der engen Blutbahn lang,
und ist in so viel Winter eingehüllt,
und liegt in allen Dingen um mich her.
Mit meinen Sinnen fremd verschlungen, kalt,
drückt es die Last
des Himmels mir aufs Herz,
verschleiert lichtlos, grau mir meinen Blick
-zu meinem Gestern- freudloser Kontrast.
Es hing vor Stunden in den Bäumen, weiß.
Es lag so weich,
so flaumig auch in mir.
Es zauberte mit kalten Funken Licht
und Kinderlachen in die Luft zugleich.
Es küsste Blumen auf mein Fensterglas.
Doch heute trieft
es trist den Tag entlang.
Und jeder Tropfen höhlt die Seele aus,
hat diese Dunkelheit in mir vertieft.
©Lisa Nicolis
19.11.25
Nachtwind
Ich zähle nachts alle Stunden,
die nirgends vorhanden sind.
Ich zähle die Schmerzen und Wunden
und lausche dem ruhlosen Wind.
Die Stunden sind uhreninnen,
im Zimmer sind keine da.
Nur das Weh drin in allen Sinnen
ist dunkel und kalt ganz nah.
Es schleichen die gleichen Lichter
von gestern ins Heute ein.
Der Tag wird der gleiche Richter
für den Packt mit dem Leben sein.
Lisa Nicolis
11.11.25
Mal Thor sein
1. In dieser Strophe lass ich's regnen,
nicht Thor, ich werd die Erde segnen
und lass den Regen so lang fließen,
bis sich der Strophe Tore schließen.
2, Hier werd' ich Regen, Wind bestechen,
dass sie auch manche Bäume brechen,
dass sie durch diese Strophe wüten,
ich werd kein Haus, kein Heim behüten.
3. Siehst du, der Sturm hat nachgelassen,
das Sein fließt still durch alle Straßen.
Es war nicht schlimm, 's war eher Posse,
kein Stäubchen landete 'n der Gosse.
Not war am Mann, ich hab geholfen.
Thor war eh müd. Er ging zum Golfen.
Und um jetzt keinen zu verdrießen,
werd ich die letzte Strophe schließen.
Was guckst du noch?
Es kommt nichts mehr.
Lisa Nicolis
5.11.25
Aufgeräumt
Die schwarze Tinte
auf vergilbten Blättern,
- wie trocknes Blut
verletzten Daseins,
auf Seelen
längst gefällter Bäume.
Vorbei an schon
verblassten Schnörkeln,
lese ich mir
die Augen nass
und während ich die Worte dann
in blaue Tonnen schütte,
brennen sie lange noch
in meiner Seele
weiter.
© Lisa Nicolis
4.11.25
Staffellauf
Die Sonnenstunden biegen
linksrum aus meiner Stadt.
Paar Fenster blinseln müde
und blind, und sonnensatt.
Die Straßen laufen alle
oktobernbunt davon
die Bäume zeigen Flagge
in einen rost'gen Ton.
Der Abend schleicht schon kühler
von irgendwo hervor
und öffnet dem November
freundlichst nun Tür und Tor.
Während der Herbst sich nächtens
ersinnt ‘nen neuen Charm,
zieht oben, schnatternd schrille,
südwärts ein Kranichschwarm.
Lisa Nicolis
2.11.25
Trubeltag
Ach, fänd’ ich den gefeiten Ort,
wo Stille Wörtergarben bindet,
in jedem Wort ein Sinn sich findet,
ich weilte gerne lange dort.
Und horchte jedem Worte nach,
das mir aus Silbenkörnern keimte
und sich auf all mein Denken reimte,
ich flüsterte mir Träume wach.
An diesem dunklen Trubeltag
sehn’ ich mich nur nach hellen Schweigen,
dass leise der Gedankenreigen
in einem Vers sich finden mag.
© Lisa Nicolis
30.10.25
Es halloweent
‘s war heute im Keller,
das ist keine Masche,
sah ich beim Entgleiten
’nen Geist aus der Flasche.
Da wurde ich schneller,
ist so bei Gespenster:
ein Geist war das wohl nicht,
‘s war ‘ne Geistin vor‘m Fenster.
Sie trug eine Kugel,
ich sah es mit Bangen,
da drin saß mein Mann fest,
sie hielt ihn gefangen.
Nun grinse ich hämisch,
ging wohnungswärts munter.
Die Geistin hat Köpfchen,
doch die hat nichts darunter.
© Lisa Nicolis.
27.10.25
Herbstgeschwätz
Der Ahorn stand in voller Pracht,
gestern noch bunt im Sonnenstrahl,
doch tobte'n Wind in dieser Nacht.
Jetzt steht er knorrig da und fahl.
Nun scheints, er stützt das Himmelszelt
mit tausend Fingern und spontan.
Ist fraglich, ob es mir gefällt.
Was fängt man mit viel Himmel an?
Und noch was wird jetzt wohl geschehn,
es gibt nicht mehr die friedlich Ruh.
Das Kahlgerüst, besetzt von Kräh'n,
ächzt bald schon seinem Winter zu.
Dann fliegen sie geschickt aufs neu,
mit ihrem krächzenden Geschrei,
in Sturzflügen am Haus vorbei.
Gezänke gibt's für allerlei.
Was soll's? Das ist nun die Natur.
Hier ist der Herbst nicht pure Pracht.
Zum Glück braucht jede Krähe nur
auch immer eine gute Nacht.
Lisa Nicolis
26.10.25
Es regnet Herbst
Aus meinem Fenster blick ich in die Kronen
der Bäume, die in meinem Garten wohnen.
'ne Esche neben Ahornbäumen,
im Herbst ein Anblick, gelb und braun, zum Träumen.
Dem Wunder kann ich nie so ganz entgehen,
ich könnt es tausendmal und öfter sehen
und immer werd vor Ehrfurcht ich erschauern,
von Bildern die nur herbsteslange dauern.
Wohl Zauberhände streuen warme Farben
über des Scheidens sonnverhüllten Narben.
Es regnet Herbst in wundervollen Tönen
das sollt mich mit dem Abschiedsschmerz versöhnen.
Lisa Nicolis
23.10.25
Herbstgefühl
Dem Rest von Frühling, der im Herzen weilte,
vergilben alle Blätter, trocknen Zweige.
Es neigt das Blühen, das der Sommer streute,
dem Welken zu, das ich mir gern verschweige.
Ich hör in schlummerfreien, kalten Nächten
in meinem Innern wehmutsvolles Klagen,
als wollte sich von unbeugsamen Mächten
mein Ich verzweifelt Gnadenfrist erjagen.
Ich werd dem Herbstwind trockne Blüten streuen
und meiner dürren Zweige gelben Blätter.
Den Sommer lass ich zieh’n, werd nichts bereuen,
und stelle mich den mir vergönnten Wettern.
Ich werde unterm Rauschen meiner Schritte,
im Blätterwirbel, meinen Frühling spüren
und drin im Herzen noch die Sonnenmitte.
Dann öffne ich versöhnt dem Herbst die Türen.
© Lisa Nicolis
20.10.25
Der Ausreißer
Seit gestern zieh ich durch die Welt,
weil mir das Wandern so gefällt.
Doch weint die Mama sicher schon,
sie hat nur mich, den einen Sohn.
Drum will ich halt mal nicht so sein
und gehe heute lieber heim.
Lisa Nicolis
Solang ich bin
Da draußen atmet er, mein bunter Garten,
verstreut die Farbendüfte an den Wind.
Nur meine Astern werden auf mich warten,
wenn ich verblüh und sie schon wieder sind.
Ich streute hoffnungsvoll den vollen Samen,
da war mein Leben noch ein weites Feld.
Bald steht für mich nur mein geschrieb’ner Namen
und ich geh wortlos in die andre Welt.
Noch bin ich unterwegs. Weiß nicht wie lange.
Die Sorgen sind schon viele Tage tief
und in den Nächten wacht es sich so bange,
die kurzen Träume sind so bös und tief..
Der Rest der Tage fließt wie auf ‘ner Wiese
mit nahem Horizont so vor mich hin.
Und ich verschenke mich wie eine Brise
an allem, was mich freut. Solang ich bin.
©Lisa Nicolis
12.10.25
Der Pfad
Auf den öden Stoppelfeldern
liegt der Himmel grau verschleiert,
ruht gespenstisch auf den Wäldern,
drin sich Schweigen dunstig feiert.
Kühle Finger dunkler Mächte
löschen früh die letzten Strahlen,
und im Mantel langer Nächte
wird der Herbst das Land bemalen
Dicht entlang der dorn’gen Schlehen
will ein Pfad, schon nachtverhangen,
durch das Dunkel irregehen,
in vergessener Spur gefangen.
Irgendwo wird er dann enden.
Käutzchenruf wird ihn umschwingen.
Morgen wird er schlängelnd wenden
und sich taghell wiederbringen.
©Lisa Nicolis
11.10.25
Mit dir träumen
Du fürchtest wohl sehr meine Worte,
sie könnten dich fesseln, dich halten.
Ich suche in ihnen nur Orte,
wo Träume sich wunschlos entfalten.
Sie weben mir luftige Weiten,
so kann ich dann uferlos treiben.
Du darfst mich auch zwanglos begleiten,
ich nötig’ dich nicht, hier zu bleiben.
Doch ist dir im Schweben zu bange,
du wirst das Reale verschwenden,
verharre bei mir nicht zu lange,
du kannst diese Reise beenden.
Und denkst du, du wärst längst gegangen…
- wie soll ich das anders wohl sagen?
In mir bist du immer gefangen
und tief drin im Herzen vergraben.
© Lisa Nicolis
10.10.25
6.10.25
Herbstbeginn
Rieselst aus den Bäumen nieder,
lächelst deine müden Farben
aus den letzten Blüten wieder
über dieses Sommers Narben.
Legst bedacht den neuen Samen
in der Erde dunklen Poren,
auch der Sommer ging von dannen
ist schon längst darin verloren.
Wirst noch bunte Bilder malen
mit dem süßen vollen Fruchten.
Deine Sonnentage strahlen
späten Rosen zartes Duften.
Wunder hüten Terras Hände.
Doch in allen Dingen
wohnt ein Ende.
Lisa Nicolis
26.9.25
23.9.25
Musik
Aus einem der Fenster
löst leis sich ein Lied
und weint an dem meinen vorbei.
Der ferne bezaubernde,
rührende Beat,
der reicht gegenwärtig für zwei.
Und als sich das Fenster
dann wieder schließt,
da reift ein Gedanke in mir,
dass dieses Gefühl,
das mich leise durchfließt,
ein Wir ist für jetzt und hier.
Lisa Nicolis
21.9.25
Wirrsalentwirren
Die Sonne, die mich dem Leben gab,
war im Wolkengewirr gefangen,
doch eh ich das Wirrsal entworren hab,
war die Sonne unter gegangen.
Lisa Nicolis
20.9.25
Großstadtmoment
Die Nacht streut schon wohlige Stille
und suhlt sich im Licht der Laternen.
Der Mond schwebt mit Halbmondpupille
und zwinkert sich durch alle Fernen.
Die Straßen nur laufen sich müde
am endlosen Grau ihrer Bahnen
in ewiger Steinplattitüde
mit nachtlebenwill'gen Kumpanen.
© Lisa Nicolis
19.9.25
Herbstlandschaft
Immer heller fall’n die Stunden
in des Morgens kühlen Raum,
färben birkenbleich, benebelt,
schon den nahen Waldessaum.
Längs der Pfade flüchten Schatten
in den blattgeschmückten See.
Ockern welken Gräsermatten
und es riecht nach Erdennäh.
© Lisa Nicolis
18.9.25
Herbstlich
Sonnenverloren, windgeboren,
wolkenergraut, urvertraut
setzt der Herbst sich ins Land hinein.
Schließt alle Fenster,
will trotzdem rein,
um auch in unsrer Seele zu sein.
Regenbenetzt, rostlaubigzerfetzt,
launig und frisch deckt er reichlich den Tisch.
Fruchterntebereit, nach Vollsonnenzeit,
wird bedacht und versiert,
blattgoldemailliert,
in herbstgoldnen Schalen serviert.
Lisa Nicolis
Vor etwas länger als ein Jahr habe ich noch meine Scrapbookbilder selbst gebastelt, jeden Faden, jedes Blatt, Blume etc.den günstigsten Platz ausgesucht, geordnet, wieder umgestellt, bis es mir für den Moment gefallen hat. (Am nächsten Tag nicht mehr). Jetzt bin ich froh, dass KI mir in sekundenschnelle aushilft, denn eigene Bilder geht nicht mehr, der Augen wegen. Und wenn es dann mehr Bilder gibt, kann ich mich kaum entscheiden, welches mir besser gefällt. Wie heute, stelle ich sie dann fast alle rein.Ein schönes Wochenende euch allen, die ihr hier mal anklickt!
17.9.25
An die Sonne
Jahreszeit,
gezeichnet vom Druck
bleischwerer Wolken,
nebelträchtiger Tage
feuchtem Atem,
Ausdünstungen
regenschwangerer Erde.
Du Mächtige,
lebensweckendes Gestirn
über gewittergeladener Decke,
stehst kraftlos
und ohnmächtig
hinter flaumigen Grenzen.
Mit Schleierarmen
wehrt sich,
gegen die Funken
deines Strahlenschwerts,
du feuriger Goliath,
David- Erde.
Lisa Nicolis
15.9.25
Erwartung
der Morgen badet
im spärlichen Licht
über die Dächer
kriecht mühsam
der neue Tag
lässt sich
in dunkle
Straßenschluchten
gleiten
in meinem Nacken
krampft noch
die Steife der Nacht
und wieder
überschwemmt
mein Briefkasten mit Wörtermüll
meine Hoffnungen
Lisa Nicolis
14.9.25
Herbstspaziergang
Die Schuhe schleifen gleichmütig
über das Pflaster,
die Jacke schlenkert mit
mit Fingernspitzgefühl
und es ist kühl.
Die Hose schickt sich an
modisch zu kneifen,
während die Schalenden,
verloren flatternd,
um sich greifen.
Die Brille schweigt sich aus
über das alles,
was sie sieht,
die Tasche weiß schon
was ihr blüht.
Die Mütze
mit den gelben Streifen
blickt mal nach links,
blickt mal nach rechts,
auch ohne etwas zu begreifen.
Lisa Nicolis
11.9.25
Hortensien
Sie rosten vor sich hin, unsre Hortensien im Garten.
Die Dolden hängen trist und braun,
nur ein paar Blütenaugen schaun
sich müde um und warten,
vielleicht auf Regen,
auf ein andres Wunder,
das kurz vorüber zieht.
Wie ich des nachts, wenn ich im Sterben liege
und morgens mir dann doch ein neuer Tag erblüht.
Ach, könnten sie mich fühlen,
wie ich mit ihnen leide,
weil sie sich kaum noch halten können
und weil sie trotzdem Haltung wahren,
so würdevoll und still.
Und wenn ich mich verneige,
um ihnen so zu danken,
dann für die Schönheit, sommerlang,
und für ihr Sein, um sie als Gabe
drin im Herzen zu behalten.
Lisa Nicolis
9.9.25
Tierisch verbockt
Eingeigelt,
hundemüde,
Laus läuft über meine Leber
und mit diesem Floh im Ohr,
such ich dummes Huhn den Fehler
über einer Eselsbrücke,
die ich kurzerhand verlor,
um aus sauschwer‘n Sauereien
affengeilig zu entfliehen.
So ist‘s gut,
wenn ich nicht Kröten,
aber einen Vogel habe
und von dannen könnte fliegen.
Hoff, ich muss nicht Federn lassen,
das wär schade, wo ich grade
`n spinnenfeind'gen Ziegenpeter
in die Knie gezwungen habe.
Und noch zickig und benommen
bin ich auf den Hund gekommen.
Lisa Nicolis
6.9.25
Ich bin
Bevor ich gewesen war, war ich nie gewesen.
Nachdem ich gewesen war, werde ich nicht sein.
Zwischen war ich nie gewesen und werde ich nicht sein,
ist die Zeit, gemessen an der Ewigkeit,
eigentlich nicht gewesen.
War ich dann jemals gewesen?
Also bin ich dankbar,
nachdem ich nicht gewesen war
und nicht sein werden,
dass ich bin.
Lisa Nicolis
31.8.25
Du, Meer
Endlosweiten brechen an den Strand.
tausend Strahlen leuchten in den Wellen.
Ich verlier mich, im Geschrei der grellen
Möwen, tief im gischtgewälzten Sand.
Ach, du Meer, wie liegst du in der Zeit,
wohl gebettet, an die Welt gebunden.
Zählst in weißen Nächten nicht die Stunden,
bist gefangen in der Ewigkeit.
Meine Zeit ist endlich und schon spät
und das Seelenjung schon bitter schauert
von dem Irgendwann, das in mir lauert,
wo kein Nachtgestirn mehr kommt und geht.
Wieg dich schäumend, tosend bis zum Grund,
in dem Ruhloswähren der Gezeiten.
Lass dich nachtshin von dem Mond begleiten
auf dein Wellen übers Erdenrund.
Werde dich aus einer andren Welt
sicherlich als Brise wieder finden,
mich im Flug um deine Weiten winden,
ewiglich, solang es mir gefällt.
© Lisa Nicolis
30.8.25
Die Ruine
Wie sich die Mauern
aneinander klammern,
wie heimlich jeder Schatten
in aller Mondnacht fällt,
die Zeit entflieht,
sich aus der Wirrnis
dieser Wände schält,
der Sturm um
hohle Türme jammert
und wieder weiter zieht,
der Himmel, wie
zerriss'nes Tuch,
sich drüber spannt.
Aus allen Wunden
rieselt, trist wie Fluch,
der Sand.
Die Treppen führen
nirgendwärts
ins Land.
Noch samten
legt das Moos hier
eine Lebensbrücke
von einst zu jetzt
über die alten Steine.
Nur manche Krähe reißt
daraus
die schönsten Stücke,
holt sich das letzte Leben
aus dem Tief
alleine.
Lisa Nicolis
28.8.25
Damals
Der See hatte mich oft getrunken,
die Bäume mich leise berauscht,
der Kies mich ertragen und
die Bänke, stumm,
sich an mir
satt gesessen,
damals,
als ich im Sommer wohnte und
in der Freiheit zu Hause war.
Jetzt schlummert alles in mir.
Lisa Nicolis
26.8.25
Altweibersommer
die Zeit
hat den Faden verloren
spinnt nicht mehr
Netze von Silbertand
über Gräser und Busch
fädelt keine Perlen
wie Wunder
darüber
plappermäulig
stöckeln
Seniorinnen
Park einwärts
nordisch walkend
altweiberentzaubernd
die Erinnerung
ans Septemberflimmern
Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
25.8.25
Augustende
Der Sommer, der wie Regen klingt,
der wie Oktober schmeckt,
und den kein Jahr mehr wiederbringt,
hat sein Gesicht versteckt.
Er fließt vorbei im Lebenstal
wie abgetane Zeit
und seine Düfte werden fahl
im Kelch der Ewigkeit.
Am Blätterrand die Farbenspur
schon herbstgolden erscheint,
während ein Teil unsrer Natur
dem Herbst entgegenweint.
© Lisa Nicolis
24.8.25
Ratschläge
Die guten Ratschläge
sind Perlen vor die Säue,
doch gute Menschen
finden immer neue.
Die klugen Ratschläge
dich leider kaum erreichen,
weil kluge Menschen,
sich die meist verkneifen.
Lisa Nicolis
23.8.25
Sehstörung
es schneit wieder Nichts
so hell
dass die Zeit sich
darin verirrt
ein Nichts
das die Blicke
verschleiert hält
und meine Sinne
bis ich höre
wie laut das Leben
rufen kann
wenn ich mich
hinter meinen Augen
verliere
© Lisa Nicolis
22.8.25
21.8.25
Das Gedicht
Hallo, Erato, liebe Muse,
ich schicke dir heute zum Gruße
auch ein Gedichtchen hinterher,
's ist leicht, zum Lesen gar nicht schwer.
Du weißt, ich bin nicht Dichterin,
gehör auch nicht zu den Poeten,
bin nur Gedichteschreiber*in,
Typ nichtkonventionelle Späten.
Eine*r wird's anklicken, ich weiß,
ob er, sie's liest, das weiß ich nicht.
Wenn nicht, dann bleibt es ein Beweis
von nicht gelesenem Gedicht.
Lisa Nicolis
20.8.25
Aus gedacht
So lass nun endlich die Gedanken,
dreh dich nicht immer um sie rum.
Sie satt zu nähren, zu betanken,
ist einfach unnötig und dumm.
Schaue dem Regen in die Augen,
lass deinen Schirm im Hausflur stehn.
Du darfst im Strömen 's dir erlauben,
deinen Gedanken zu entgeh'n.
Nach jedem Tropfen wirst du spüren,
wie du gedankenfreier wirst
und deinen Körper neu erfühlen,
wenn du dich selbst in Freiheit führst.
© Lisa Nicolis
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