Collagen, die ich erstelle, ohne zu ahnen, wie sie aus sich aufbauenden Gefühlen entstehen, Gedichte, die einfach Gedankenblitze sind.
27.12.20
23.12.20
Ein schönes Fest wünsche ich allen!
Winter am See
Der Mond ist in den See gefallen.
Das Wasser saugt es auf, das Licht.
Ans Ufer wellt es sich kristallen,
wo sacht der nasse Spiegel bricht.
Gespenstisch steigen Nebelschwaden
die Böschung aufwärts, hoch zum Strand.
Verirren sich wie Traumplejaden
und lassen Glimmerspur’n im Sand.
Die Nacht liegt im Gezweig der Wälder
und hüllt das Land in tiefe Ruh.
Das Brot im satten Leib der Felder,
träumt jetzt schon seiner Reife zu.
© Lisa Nicolis
21.12.20
Im Paradies ist heute Ruhe angesagt
Von allen dümmsten Fragen,
die Menschen jemals hatten,
quält heut mich eine nur:
haben auch Engeln Schatten?
17.12.20
Dezembergrau
Dezember und Grau,
kein Schnee
legt sich glitzernd
aufs leere Gemüt.
Nur Regen
fällt sauer
und kennt
nicht das Wunder,
wie’s sein könnt,
dass er als
Sternwiese blüht.
Lisa Ni©olis
9.12.20
Vorweihnacht
Ein Flüstern
liegt in den
verbognen Gassen.
Der Tag träumt müd
schon Lichter
vor sich hin
und dunkelt
in versteckten Ecken
Heimatlose
und deckt sie zu
mit einem kühlen Abend.
© Lisa Nicolis
7.12.20
Der Nikolaus
Der Nikolaus,
der alte Nikolaus
mit dem Geschenkefimmel,
der bäckt aus Lebkuchen
ein lecker Kuchenhaus
ganz hoch im Himmel.
Nun ist er tatterig.
Was kann nach ew’ger Zeit
man schon erwarten?
Jetzt liegt der Puderzucker
dünn und breit verstreut
bei uns im Garten.
© Lisa Nicolis
5.12.20
Frohe Feiertage!
winterlich
hinter mir schließt der
Winter die Tür knöpft
meinen Mantel zu drückt
mir die Mütze ins
Gesicht und führt
mich auf flaumigen
Pfaden den weißen
Tag entlang der
parkwärts sternig
hinauf
in die Bäume reicht
seit wintervielen Jahren
wiederhole ich mich im
verzückten Staunen
© Lisa Nicolis (2010)
1.12.20
Dezember
Dezember siebt Winter
und Zweige erblühen
in gläserner Pracht.
Die Stunden verwehen
die einsamen Wege
mit glitzernder Fracht.
© Lisa Nicolis
28.11.20
Einen schönen 1. Advent!
Advent
Wie wird das Leben doch
zu einem leeren Haus,
wo nur die Wände noch Geschichten leben,
gerahmte Augen starr dein Sein erfassen,
die Füße deiner Stühle,
eingeschlafen,
sich gehen lassen,
und immerzu die vielen Türen
nur noch nach draußen führen.
Als wär das Leben
wieder voll,
versuche ich
mit Eifer
zu beleben die Fenster
bling- bling- blingendhell,
und auch den Plastikbaum,
wie ein geliebtes Wesen,
mit Gottes Segen.
Ich freue mich,
oder ich tu nur so,
dass dann mein Haus erstrahlt
als würd’s
etwas zum Feiern geben
und sich der Tisch anfühlt,
als sei er eingerahmt
mit Lust und Leben.
© Lisa Nicolis
27.11.20
Wortlos
Meine Welt ist so weit,
doch sie reicht dir nur
bis an die Grenzen
meiner Wortfindung.
Darüber hinaus
kann nur ich sie ertasten.
Folgen kannst du mir nicht,
denn hin zu ihren Höhen,
und meist Tiefen,
bist du blind
durch meine Wortlosigkei.
© Lisa Nicolis
22.11.20
Herbstworte
gelangweilt warten
ungereimte Worte im
semantischen Chaos
nähren sich am
blättrigen Unfug des Herbstes
taumeln dann
am Gehstock
zu klapprigen Tasten um
der WeltWeiten Wahrscheinlichkeit
Unwahrscheinliches
zu verkünden
©Lisa Nicolis
21.11.20
17.11.20
November
November
Taumelnd tanzt der Herbst im Winde,
`s regnet Blattgold aus den Zweigen.
Wild zerzaust steht meine Linde
mittendrin im Blätterreigen.
Büsche, spinnenfein versponnen,
tragen Wasserperlgirlanden.
Parkbänke- verwaist am Bronnen,
wo sich Liebende einst fanden.
Kälte, Dunst durch Straßen schleifen,
wo jetzt Stubenhocker wohnen.
Hinter jedem Nebelstreife
aerosole Depressionen..
Lisa Nicolis
11.11.20
Novembertag
November vor meinen Seelentoren,
er täuscht farbenreiches Pläsier.
Bevor er sich in die Tage regnet,
sind längst seine Wolken in mir.
er täuscht farbenreiches Pläsier.
Bevor er sich in die Tage regnet,
sind längst seine Wolken in mir.
(c) Lisa Nicolis
2.11.20
Schlaflos
Schlaflos brennen meine Augen
Lichter durch die Dunkelheit.
Stunden, die zu nichts mehr taugen,
brechen still aus meiner Zeit.
Lichter durch die Dunkelheit.
Stunden, die zu nichts mehr taugen,
brechen still aus meiner Zeit.
Hör des Lebens inn'res Rauschen,
drauß'n am Fenster klebt die Nacht.
Würde gern mit jedem tauschen,
dem zur Stunde Hypnos lacht.
© Lisa Nicolis
25.10.20
Gedankenreise
Über Wolken und Regen
bogen die Gedanken hin
zu sonnige Welten.
Hinter dem Regenbogen
pflückten sie Farben
und brachten Düfte
und knüpften sie
an meine Lebenfreude.
(C)Lisa Nicolis
Heut mal wieder nichts gesehn, ein Gedicht ist doch geschen'n. Und ein Bild stand auch zur Wahl noch von anno dazumal
24.10.20
Oktober
Halbherzig
streift, oktobernbunt,
der Sonnentag durch alle Straßen.
Schatten drängeln kalt
über das Zufallslicht,
das träge
Schatten drängeln kalt
über das Zufallslicht,
das träge
aus den Wolken bricht.
Die Handvoll Herbst
wiegt sich kopfüber
im trüben Well'n der Spree,
oder treibt wild zerpflückt
über das löcherige Pflaster.
Im Innersten
welkt auch das Jetzt
Die Handvoll Herbst
wiegt sich kopfüber
im trüben Well'n der Spree,
oder treibt wild zerpflückt
über das löcherige Pflaster.
Im Innersten
welkt auch das Jetzt
wehmütig mit
ins längst Vergessene.
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
18.10.20
Sanduhr
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Ach, die Zeit gab dich in meine Hände,
dich, von ihr aus Fels zu Staub entfremdet,
einverleibt in meine engen Wände,
wo dein Sinn nur noch im Fallen endet.
Träumst du noch von salzig-rauen Brisen,
die zuzeiten dich durch Dünen trieben?
Als Verliebte dir in's Herzchen schrieben,
dass sie sich für jetzt und ewig lieben?
Wie für dich, hat sich's für mich gewendet,
bist gefangen, treibst im gleichen Hafen.
Stets im Gleichlauf, der wohl nie mehr endet,
weil des Chronos' Jünger niemals schlafen.
dich, von ihr aus Fels zu Staub entfremdet,
einverleibt in meine engen Wände,
wo dein Sinn nur noch im Fallen endet.
Träumst du noch von salzig-rauen Brisen,
die zuzeiten dich durch Dünen trieben?
Als Verliebte dir in's Herzchen schrieben,
dass sie sich für jetzt und ewig lieben?
Wie für dich, hat sich's für mich gewendet,
bist gefangen, treibst im gleichen Hafen.
Stets im Gleichlauf, der wohl nie mehr endet,
weil des Chronos' Jünger niemals schlafen.
(C) Lisa Nicolis
17.10.20
Seele
die Seele
wie ein loses Blatt
gleichbleibend
jung
mit Seidenfaden
menschgebunden
durch Sphären treibt
über die Zeit
im Wallen
wie an der Quelle
einst
nur dieser Körper
schleift am Grund
scheuert sich wund
windet sich träg
um Klippen
und
in jede Bucht
schwimmt
mit der Zeit
während die Seele
Weiten sucht
noch fliegen will
und niemals still
dem Fließen
sich ergibt
das Leben liebt
das schwer
an allen Gliedern hängt
uns zu verstehen gibt
dass es
so
lang
nicht hält
wie's uns gefällt
und mündet dann die Zeit
in die Unendlichkeit
fliegt sie
die Seele
ewig jung
befreit
ganz weit
ganz weit
zur Ewigkeit
(C) Lisa Nicolis
16.10.20
15.10.20
Himmel
Heut ist der Himmel
wieder nah,
so wolkendüster,
grau verwoben.
War gestern abends
gar nicht da,
ist rauf zum letzten
Stern geflogen,
sah kurz zurück,
als wollt' er sagen,
du kannst
leider nicht mit.
Nur deine Träume
könnt ich tragen.
(c) Lisa Nicolis
14.10.20
Stille
Oft steht die Stille
als Attribut
von Leid,
von aschgetränkter Glut,
die Worte suchen
und nicht finden,
sich nur an Schuld
und Buße binden.
Und wenn die Stille
sich verrennt
in eine Seele
die noch brennt,
und nicht um
Hilfe schreien kann,
was dann?
(c)Lisa Nicolis
als Attribut
von Leid,
von aschgetränkter Glut,
die Worte suchen
und nicht finden,
sich nur an Schuld
und Buße binden.
Und wenn die Stille
sich verrennt
in eine Seele
die noch brennt,
und nicht um
Hilfe schreien kann,
was dann?
(c)Lisa Nicolis
12.10.20
morgens
noch vergebens auf
Wortsuche für das
Wortsuche für das
Gefühl dieses Anfangs
hinter gläserner Luft
fallen Buchstaben einzeln
ins gleißende Licht
guten Morgen
hinter gläserner Luft
fallen Buchstaben einzeln
ins gleißende Licht
guten Morgen
doch das drohende Quellen
des aufkommenden Wolkenbands
wohnt schon mitten
im Buch des Lebens
des aufkommenden Wolkenbands
wohnt schon mitten
im Buch des Lebens
(C) Lisa Nicolis
11.10.20
Die Botschaft
Gedichte sind Bauten
aus Silben und Worte
zusammengesetzt.
Sie strahlen in Farben,
sind schillernde Orte
mit Säulen besetzt.
Genial- schöne Schlösser,
Fassaden aus Glimmer,
Reflexen von Licht.
Doch wäre es besser,
da drin wäre immer
ein Wesen, das spricht.
Ich streune durch Räume,
die hohl und befremdend
ich fühl.
Ob ich was versäume,
in Unverstand endend,
weil ich niemand spür?
Und dring ich in Häuser
mit marmornem Boden,
nichts sagendem Raum,
bin ich auch nicht weiser
und bin drin verloren.
Vergeblicher Traum…
Doch liegt eine Botschaft
am Fuße der Treppen
zum prunkvollen Haus
dann hast du’s geschafft,
mein Verständnis zu wecken.
Jetzt kenn ich mich aus.
aus Silben und Worte
zusammengesetzt.
Sie strahlen in Farben,
sind schillernde Orte
mit Säulen besetzt.
Genial- schöne Schlösser,
Fassaden aus Glimmer,
Reflexen von Licht.
Doch wäre es besser,
da drin wäre immer
ein Wesen, das spricht.
Ich streune durch Räume,
die hohl und befremdend
ich fühl.
Ob ich was versäume,
in Unverstand endend,
weil ich niemand spür?
Und dring ich in Häuser
mit marmornem Boden,
nichts sagendem Raum,
bin ich auch nicht weiser
und bin drin verloren.
Vergeblicher Traum…
Doch liegt eine Botschaft
am Fuße der Treppen
zum prunkvollen Haus
dann hast du’s geschafft,
mein Verständnis zu wecken.
Jetzt kenn ich mich aus.
© Lisa Nicolis
4.10.20
Zeitvertreib
Sekundenschnell,
oder noch schneller,
wischen die Zeiger
Zeit mir aus der Uhr.
Wohin,
wenn nichts verloren geht,
entschwindet sie,
die Zeit?
Welch eine Frage!
Nicht sie.
Ich schwinde nur,
noch während sie
mir unentwegt
das Haar entfärbt,
Furchen ins
Gesicht mir ackert
und Blei mir
in die Glieder streut.
oder noch schneller,
wischen die Zeiger
Zeit mir aus der Uhr.
Wohin,
wenn nichts verloren geht,
entschwindet sie,
die Zeit?
Welch eine Frage!
Nicht sie.
Ich schwinde nur,
noch während sie
mir unentwegt
das Haar entfärbt,
Furchen ins
Gesicht mir ackert
und Blei mir
in die Glieder streut.
© Lisa Nicolis
3.10.20
Wochenende
diese grauen Gesichter
die morgens
sekundenlang
über den Spiegelrand huschen
die lasse ich
heute nebelig ruhen
wenn ich den Alltag
verschlafe
und im Schoße der Träume
Luftschlösser baue
© Lisa Nicolis
die morgens
sekundenlang
über den Spiegelrand huschen
die lasse ich
heute nebelig ruhen
wenn ich den Alltag
verschlafe
und im Schoße der Träume
Luftschlösser baue
© Lisa Nicolis
1.10.20
Gedanken kommen und gehen, Worte auch
Gedanken niederzuschreiben,
ist wie ein Muss,
morgens
den Tag zu beginnen.
Worte mag ich verbinden,
aneinander reihen,
wie Wege, um mich
an anderen Seelenorten
wieder zu finden.
Gedanken mag ich, die
mich hinaus
ins grüne Innere tragen,
wo sie Samen streuen
und Blüten pflücken
oder nach Staub
von Sternen fragen.
ist wie ein Muss,
morgens
den Tag zu beginnen.
Worte mag ich verbinden,
aneinander reihen,
wie Wege, um mich
an anderen Seelenorten
wieder zu finden.
Gedanken mag ich, die
mich hinaus
ins grüne Innere tragen,
wo sie Samen streuen
und Blüten pflücken
oder nach Staub
von Sternen fragen.
Verbauen mag ich
diese Herztöne
in Zeilen,
die am Lidufer
Lichtperlen trinken,
verpixelnd verdichten,
bis sie als Bilder
im Augenspiegel
versinken.
Gedanken treiben
heute
dann wieder
wortbunte Blüten,
die sich morgen
schließend verlieren,
wenn sich die Bilder
neu formulieren.
@Lisa Nicolis
30.9.20
Abendrot
Erst glühte es hier
im sonnigen Beet meines Garten,
war Rosen die Zier,
das Rot dieser Duftigen, Zarten.
Vor kurzem noch stand
der Himmel in schmuckloser Größe.
Jetzt ist er in Brand
und deckt mit dem Rot seine Blöße.
Ich wünschte, ich könnt’
mich auch mit der Glut festbekleiden
und könnt’ sieggekrönt
mich hüllen in himmlische Seiden.
Und wär’ Dämmerung
im Nachtdunkel all deiner Nöte
und wär’ wieder jung
und täglich dir neu Morgenröte.
© Lisa Nic
im sonnigen Beet meines Garten,
war Rosen die Zier,
das Rot dieser Duftigen, Zarten.
Vor kurzem noch stand
der Himmel in schmuckloser Größe.
Jetzt ist er in Brand
und deckt mit dem Rot seine Blöße.
Ich wünschte, ich könnt’
mich auch mit der Glut festbekleiden
und könnt’ sieggekrönt
mich hüllen in himmlische Seiden.
Und wär’ Dämmerung
im Nachtdunkel all deiner Nöte
und wär’ wieder jung
und täglich dir neu Morgenröte.
© Lisa Nic
29.9.20
Moment mal!
Moment mal!
Kannst du mir
kurz behilflich sein?
Es war mir heut
ein wenig zu viel
ein wenig zu viel
Wolkengrauen.
Jetzt kommt
die Sonne
wie'n schöner Traum
wie'n schöner Traum
in Sicht.
Hilf mir,
sie einzufangen,
möcht nur
sie einzufangen,
möcht nur
ein wenig wieder
ihr warmes
ihr warmes
Strahlen schauen.
(c) Lisa Nicolis
(c) Lisa Nicolis
28.9.20
Mansardenfenster
An fremden Dächern
stößt mein Blick sich wunden,
will ich der Jahreszeiten
Farb erkunden.
Ein Fleckchen Himmel,
aus dem endlos weiten,
lass ich mir täglich
durch die Seele gleiten.
Dann träum ich mich
ins wiesengrüne Sprießen,
lass Blütenregen
übers Haar mir fließen
und streife wie ein
Reh mit flinken Beinen,
durch Tränen, die
die Morgenstunden weinen.
Mein Fenster steht in
einer Wand von Träumen,
die meiner Augenblicke
Enge säumen.
Es ist der luft’ge Weg
die erdenbösen
und schweren Seelenfesseln
kurz zu lösen.
© Lisa Nicolis
stößt mein Blick sich wunden,
will ich der Jahreszeiten
Farb erkunden.
Ein Fleckchen Himmel,
aus dem endlos weiten,
lass ich mir täglich
durch die Seele gleiten.
Dann träum ich mich
ins wiesengrüne Sprießen,
lass Blütenregen
übers Haar mir fließen
und streife wie ein
Reh mit flinken Beinen,
durch Tränen, die
die Morgenstunden weinen.
Mein Fenster steht in
einer Wand von Träumen,
die meiner Augenblicke
Enge säumen.
Es ist der luft’ge Weg
die erdenbösen
und schweren Seelenfesseln
kurz zu lösen.
© Lisa Nicolis
26.9.20
Herbstwind
Kalt spannt der Herbst nun sein Nebelgewand
über die laubmüden Bäume.
Setzt in das Spinnnetz mit zitternder Hand
Perlen wie glasklare Träume.
Auf alle Wege streut frostig der Wind
Gold, das das Herbstgrau verkleidet.
Schritte durchschreiten das Blattrauschen, blind,
drin sich Vergänglichkeit weidet.
© Lisa Nicolis
über die laubmüden Bäume.
Setzt in das Spinnnetz mit zitternder Hand
Perlen wie glasklare Träume.
Auf alle Wege streut frostig der Wind
Gold, das das Herbstgrau verkleidet.
Schritte durchschreiten das Blattrauschen, blind,
drin sich Vergänglichkeit weidet.
© Lisa Nicolis
24.9.20
Die Ruine
Wie sich die Mauern
aneinander klammern,
wie heimlich jeder Schatten
an ihnen längs
in aller Mondnacht flieht,
die Zeit, entseelt,
sich aus der Wirrnis
dieser greisen Wände schält,
der Sturm um
hohle Türme jammert
und wieder weiter zieht.
Der Himmel, wie
zerrissnes Tuch,
sich drüber spannt.
Aus allen Wunden
rieselt, trist wie Fluch,
der Sand.
Die Treppen führen
nirgendwärts
ins Land.
Noch samten
legt das Moos hier
eine Lebensbrücke
von einst zu jetzt
über die alten Steine.
Nur manche Krähe reißt
daraus
die schönsten Stücke,
holt sich das letzte Leben
aus dem Tief
alleine.
Der einst so stolze Bau
bei jedem Hahnenschrei
ergraut
und ins Vergessen fällt.
Nur noch
das Morgenrot devot
das Unausweichliche,
das Ende,
so göttlich sanft,
vertraut,
in seinen warmen
Armen hält.
aneinander klammern,
wie heimlich jeder Schatten
an ihnen längs
in aller Mondnacht flieht,
die Zeit, entseelt,
sich aus der Wirrnis
dieser greisen Wände schält,
der Sturm um
hohle Türme jammert
und wieder weiter zieht.
Der Himmel, wie
zerrissnes Tuch,
sich drüber spannt.
Aus allen Wunden
rieselt, trist wie Fluch,
der Sand.
Die Treppen führen
nirgendwärts
ins Land.
Noch samten
legt das Moos hier
eine Lebensbrücke
von einst zu jetzt
über die alten Steine.
Nur manche Krähe reißt
daraus
die schönsten Stücke,
holt sich das letzte Leben
aus dem Tief
alleine.
Der einst so stolze Bau
bei jedem Hahnenschrei
ergraut
und ins Vergessen fällt.
Nur noch
das Morgenrot devot
das Unausweichliche,
das Ende,
so göttlich sanft,
vertraut,
in seinen warmen
Armen hält.
(c)Lisa Nicolis
22.9.20
Eichenblatt
Laubgebunden
seit dem Mai,
seit dem Mai,
sieh, es flattert.
Ist es frei?
Lösgelöst
oder vertrieben?
Wollt es fort?
Wär’s gern geblieben?
Hegt es Wehmut?
Duldet Schmerz?
Ist es froh,
nun weg zu fliegen?
Hat es so was
wie ein Herz?
Spürt es Freud
in allen Poren?
Ist es einfach
nur verloren?
Hab ich recht,
es auf zu heben,
es in meinen Buch
zu legen?
Oder lass ich’s
bunt und pur
lieber hier
in der Natur?
© Lisa Nicolis
Ist es frei?
Lösgelöst
oder vertrieben?
Wollt es fort?
Wär’s gern geblieben?
Hegt es Wehmut?
Duldet Schmerz?
Ist es froh,
nun weg zu fliegen?
Hat es so was
wie ein Herz?
Spürt es Freud
in allen Poren?
Ist es einfach
nur verloren?
Hab ich recht,
es auf zu heben,
es in meinen Buch
zu legen?
Oder lass ich’s
bunt und pur
lieber hier
in der Natur?
© Lisa Nicolis
15.9.20
Herbslandschaft

Immer bunter fall’n die Stunden
in des Morgens kühlen Raum,
färben, birkenbleich, benebelt
noch, den nahen Waldessaum.
Längs der Pfade flüchten Schatten
in den blattgeschmückten See.
Ockern welken Gräsermatten
und es riecht nach Erdennäh.
© Lisa Nicolis
in des Morgens kühlen Raum,
färben, birkenbleich, benebelt
noch, den nahen Waldessaum.
Längs der Pfade flüchten Schatten
in den blattgeschmückten See.
Ockern welken Gräsermatten
und es riecht nach Erdennäh.
© Lisa Nicolis
11.9.20
Herbstbild
Wie ist die Luft
zum Atmen süß,
die Sonne
schleierwolkig mild.
Der Wald,
den ich
wie’n Wunder grüß,
wiegt sich im Herbstwind
laut und wild.
All seine Blätter
wirbeln hin,
wo sie der Herbst
zur Ruhe legt.
Und mitten
in dem Reigen bin
ich herbstdurchdrungen
tief bewegt.
zum Atmen süß,
die Sonne
schleierwolkig mild.
Der Wald,
den ich
wie’n Wunder grüß,
wiegt sich im Herbstwind
laut und wild.
All seine Blätter
wirbeln hin,
wo sie der Herbst
zur Ruhe legt.
Und mitten
in dem Reigen bin
ich herbstdurchdrungen
tief bewegt.
© Lisa Nicolis
Hallo, liebe Freunde, ein kleiner Versuch, nichtsversprechend. Nach so langer Zeit wusste ich nicht mehr, wie man sich einloggt, wie man die Dateien einführt. Ich hoffe, es hat geklappt. Liebe Grüße an alle , die reinschauen. Lisa
26.7.20
Schlafein
Verloren knistern
Gedanken auf meinem Kissen
-zerstreute Scherben eines Kelchs,
aus dem kein Zufallsgast mehr
Wörtercocktails schlürfen wird.
Sie brechen sinnlos fort,
wanken durch Wände
ein und aus
und ziehen hinaus
Gedanken auf meinem Kissen
-zerstreute Scherben eines Kelchs,
aus dem kein Zufallsgast mehr
Wörtercocktails schlürfen wird.
Sie brechen sinnlos fort,
wanken durch Wände
ein und aus
und ziehen hinaus
mit dem Wind,
verlieren sich kopflos
im Néant.
Auf meinem Kissen liegen
buntgewebt
Auf meinem Kissen liegen
buntgewebt
schon Träume, die morgen,
hirnverbrannt,
nur Asche sind.
nur Asche sind.
© Lisa Nicolis
24.7.20
Oh, Schreck!
Wieviele Wesen sind es gewesen,
die mir das Leben gegeben
und wie viele Ängste,
Sorgen und Qualen
mussten sie tragen?
Ären von Stein, Bronze und Ton .
(Letztes als Reim für) Inquisition.
Bürden wie Steine,
dass ich im Leben erscheine.
dass ich im Leben erscheine.
Ich bin nicht die Eine,
bin niemals alleine,
denn drin in mir wohnen
denn drin in mir wohnen
hundert Millionen.
In all meinen Genen trag ich ihr Lachen,
die Tränen.
die Tränen.
Gott sei's gedankt,
ihr Überleben,
sonst würde es heute mich ja nicht geben.
Und meine Gene
sind (vielleicht) jene,
die sich nicht groß daran störten,
als sie den Urknall hörten.
Ich sag mal, (ich bin so frei)
sie waren irgendwie damals dabei.
Mann, wird mir kalt!
sind (vielleicht) jene,
die sich nicht groß daran störten,
als sie den Urknall hörten.
Ich sag mal, (ich bin so frei)
sie waren irgendwie damals dabei.
Mann, wird mir kalt!
Ich bin dann schon urknallig alt!
© Lisa Nicolis
© Lisa Nicolis
23.7.20
Perpetuum mobile
Der neue Tag,
vielversprechend
aus der launigen Nacht entsprungen.
Das Leben foppt wieder mit
flachem Druck meines Blutes
und pflanzt in mein Denken
blumige Ranken,
mit Ausläufern in schwarze Tasten
bis hinaus in kosmische Weiten.
Dann dreht es der Sonne den Rücken zu,
wieder und wieder,
zwischen all den Ranken und
stülpt mir die Nächte über.
Diese Nächte...
bis wieder ein Tag,
vielversprechend
vielversprechend
aus der launigen Nacht entsprungen.
Das Leben foppt wieder mit
flachem Druck meines Blutes
und pflanzt in mein Denken
blumige Ranken,
mit Ausläufern in schwarze Tasten
bis hinaus in kosmische Weiten.
Dann dreht es der Sonne den Rücken zu,
wieder und wieder,
zwischen all den Ranken und
stülpt mir die Nächte über.
Diese Nächte...
bis wieder ein Tag,
vielversprechend
aus der launigen Nacht entspringt.
© Lisa Nicolis
22.7.20
Hyper, hyper!
Schließe die Augen und klicke
die Welt wieder hinein in den
Rahmen an der Wand!
Nachrichtensperre!
Werbeverbot!
Nachrichtensperre!
Werbeverbot!
Weg mit dem Getöne aller
Untermalungen, dem Gedröhne, Geklimper,
Trommeln, Piepsen, Summen,
Surren, Sing- Sang ohne Ende.
Ohne Ende!
Kein Wort gibt es
Ohne Ende!
Kein Wort gibt es
mehr ohne Untermalung.
Krieg, Hunger, Mord und Totschlag, selbst
Krieg, Hunger, Mord und Totschlag, selbst
die Stille wird untermalt, übertönt.
Auch Binden und Zahnbürsten
Auch Binden und Zahnbürsten
brauchen Musik...
Musik?
Hyper, hyper, tralala.
Kein Wunder, dass der
Musik?
Hyper, hyper, tralala.
Kein Wunder, dass der
Mensch mal psychosomatiert und
man Motive fälschlich
in den Kindestagen wähnt.
In einer Stunde wieder Sucht
meine Hand das On. Und
die Welt poltert
zurück in mein Lockdown.
zurück in mein Lockdown.
© Lisa Nicolis
21.7.20
Im Dämmerlicht
Der Abend ist vom Berg gestiegen
mit tauperlenbesetztem Saum,
und streift die Gräser, die sich wiegen,
und lullt die Blumen in den Traum.
Die Bäume, die den Weg einfassen,
verhüllen sich in Schummertand.
Die Nacht füllt schweigend alle Gassen
und auch das Tal bis an den Rand.
Frau Lunas Sichel mäht den Rasen
des Himmels Sternengarten blank.
Paar Lämmerwolken Mondlicht grasen,
verstreut, auf einer Felsenbank.
©Lisa Nicolis (1992)
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