In die Stille eingebettet
wiegen sich die goldnen Ähren
und am Fluss, an Pfahl gekettet,
schaukeln gluchzend alte Fähren.
Kornblumen sich blau verirren
in der Halme sonn’gen Schimmer
und Libellen friedlich schwirren
durch des Mittags Lichtgeflimmer.
In der Schwüle, ganz benommen,
gähnt der Mohn in müden Flammen.
In der Ferne, leicht verschwommen,
fließen Himmel, Erd’ zusammen.
Überm Fluss dringt leises Lachen
und verliert sich in den Weiden,
die den Steg kühl überdachen,
wie im ewiglichen Leiden.
”Böser Mann! Bist du durchtrieben!
Sollst das Boot ans Ufer bringen!”
”Wenn wir uns dort feurig lieben,
könnt die Glut das Land verschlingen!”
Lisa Nicolis