8.7.23

Dreikäsehochs Sorgen

Die Wolken fallen tropfenschwer zur Erde,

sie sickern in die sonn’gestemmten Ritze.

Der Boden fängt es durstig auf, das Strömen,

und dampfend weicht die angestaute Hitze.

Der Sturm ist jetzt vorbei, die Luft ist klarer.

Der Regen liegt als Duft noch auf den Gärten.

Die Menschen trau’n sich wieder aus den Häusern,

um all den wüsten Schaden zu bewerten.

Im Hof, auf dem Asphalt, ganz selbstverständlich,

sich Pfützen nehmen Zeit nach all dem Rinnen

und ruhen wie zerstreute Spiegelscherben.

Paar Wolkenfetzen spiegeln sich nur drinnen.


Dreikäsehoch steht still am Rand der Pfütze,

bestaunt das Stückchen Himmel vor den Füßen.

"Ach Mama, bitte komm doch nicht so nahe,

du könntest reinfallen und in den Himmel fließen!"


Lisa Nicolis


Der Spruch stammt von meinem Ältesten, als er drei Jahre alt war.