1.7.23

Nichts ist so, wie es scheint

Die Sonne, die mich dem Leben gab,

war im Wolkengewirr gefangen

und eh ich es endlich entworren hab,

war die Sonne unter gegangen.

© Lisa Nicolis


 

Diese Blumen im Bild habe ich in Sieghilds Garten gepflückt. Danke dafür!

Der Hof vor meinem Fenster ist fertig gepflastert, für Parkplätze eingerichtet. Ich glaube, ich vermisse den Schutthaufen, wo sich mittlerweile die Natur ihr Terrain zurückerobert hatte.

In der Schutthaufenzeit habe ich für mich die Natur neu entdeckt. Einen gelben Rosenbusch in einer Ecke haben die mir gelassen. Doch der steht eigenwillig da und auf dem Schutthaufen sprossen nur winzig kleine Blümchen, Vergissmeinnicht, Gänseblümchen und wie sie alle heißen. jeden Tag etwas Neues wie von Gottes Hand gepflanzt. Es schienen mir tapfere kleine Wesen zu sein, die die Rose mit den etwa 50 Rosen, mit all ihrer Pracht, in den Schatten stellten. Die Kraft zu haben, sich in dem unwegsamen Gelände Lebensraum zu schaffen, verdiente alle Achtung. 

Eigentlich hatte mich gar nicht das Durcheinander im Hof gestört, ehe nur dieses Schutzgitter vor meinem Fenster. Man denkt, da ist alles tot und plötzlich merkt man, dass nichts so bleibt, wie es scheint. Alles um uns herum hat eine eigene Dynamik und wenn man genau hinsieht, merkt man wie faszinierend diese sein kann. 

Ich wage zu bezweifeln, dass mir der Parkplatz so viel Abwechslung bieten wird.